Wildtierbegegnung So verhalten Sie sich richtig bei einem Wildschwein-Angriff

Düsseldorf · Wildschweine sind in ganz Europa verbreitet und nicht selten kommt es vor, dass Wanderer oder Spaziergänger im Wald eine unliebsame Begegnung mit dem Tier haben. Was Sie tun sollten, wenn Sie auf ein Wildschwein treffen und wie Sie sich bei einem Angriff verhalten.

Wildschweine - Sieben Fakten über die Waldtiere
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Sieben Fakten über Wildschweine

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Foto: dpa/Lino Mirgeler

Wildschweine leben in unterholzreichen Laub- und Mischwäldern und im Sommer auch in offenen Feldfluren. Sie gelten als äußerst anpassungsfähig und sind mittlerweile immer öfter in den Vorgärten von Stadtgebieten unterwegs. Sie haben - mit Ausnahme des Menschen - hierzulande keine natürlichen Feinde, denn eine große Population an Wölfen, Bären oder Luchsen fehlt in Deutschland.

Warum können Wildschweine gefährlich werden?

Wie das Wildtierportal Baden-Württemberg berichtet, geht in der Regel von Wildschweinen keine direkte Gefahr aus. Meist nehmen sie den Menschen wahr, bevor dieser sie bemerkt und flüchten schon vorher. Jedoch kann es in bestimmten Situationen oder wenn die Tiere in eine Stresssituation geraten, gefährlich werden. Wenn sie sich beispielsweise in die Enge gedrängt fühlen, keinen Fluchtweg finden, vom Menschen überrascht werden oder verletzt sind, können sie zum Angriff übergehen. Keiler greifen dabei meist mit ihren großen Hauern an während die Bachen beißen. Beides kann zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen.

Eine erhöhte Gefahr eines Angriffs besteht auch während der Jungenaufzucht, da die Bache dann die Frischlinge vor möglichen Feinden verteidigt. Die Paarungszeit der Wildschweine ist meist im November bis Januar. Nach etwa vier Monaten kommen die Frischlinge zur Welt, also meist im Frühjahr eines Jahres.

Laut der Deutschen Wildtierstiftung können die Eckzähne des Unterkiefers bei Wildschweinen mehr als 20 cm lang werden, allerdings ragt davon nur etwa ein Drittel aus dem Kiefer heraus. Durch das ständige aneinander Schleifen der oberen und unteren Eckzähne sind sie messerscharf und können problemlos schwere Verletzungen bei Menschen verursachen.

Wie werden Konflikte mit den Wildtieren vermieden?

Um vorab Konflikte mit den Tieren zu vermeiden und nicht noch mehr Tiere in den Siedlungsraum zu locken, sollten Sie Wildschweine laut dem Wildtierportal Baden-Württemberg bei Begegnung nicht füttern, Komposthaufen und Mülltonnen möglichst unzugänglich machen, keine Gartenabfälle draußen lagern, beim Spazieren, Joggen und Fahrradfahren im Wald auf den Wegen bleiben und - falls vorhanden - Hunde nicht frei laufen lassen.

Was tun bei einem Wildschwein-Angriff?

Sollte es trotzdem zu einem Konflikt oder gar Angriff mit den Tieren kommen, so sollten Sie stets daran denken, Ruhe zu bewahren und keine hastigen Bewegungen zu machen. Ziehen Sie sich stattdessen langsam zurück, sprechen Sie laut, aber möglichst unaufgeregt, um die Tiere zu verscheuchen. Die Tierschutzorganisation Peta erklärt außerdem, dass Wildschweine sich über Drohgebärden ausdrücken. So schnauben sie, klappern mit den Zähnen oder stellen den Schwanz auf. Sollten Sie eines dieser Warnsignale beobachten, ist also Vorsicht geboten.

(joko)
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