Streuner Wilder Braunbär tötet wieder Ziegen

Innsbruck (rpo). Der in Bayern zum Abschuss freigegebene Braunbär macht wieder Schlagzeilen. Er könnte sich wieder im Freistaat aufhalten, nachdem er im österreichischen Zillertal erneut drei Ziegen gerissen hat. In der Nacht zum Montag wurde er von einem Taxifahrer in der Nähe des Achensees unweit der Grenze auf einer Straße gesehen.

In Bayern ist eine Diskussion über den Umgang mit einwandernden Wildtieren entbrannt. Der Bund Naturschutz forderte von der Politik einen Plan, wie mit wiederkehrenden Tierarten verfahren werden soll. Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) sprach sich für ein alpenweit einheitliches Vorgehen im Umgang mit Bären aus. Die Umweltschutzorganisation WWF bekräftigte, bei dem Tier handele es sich um einen so genannten Problembären, der schnellstens eingefangen werden müsse.

Nach Polizeiangaben hatte ein Bauer am Sonntag die Behörden verständigt, dass er im Bereich der Schlagalm im Gebiet Fügenberg zwei tote Ziegen gefunden habe. Ein weibliches Tier habe unmittelbar neben der Alm, der Ziegenbock rund 50 Meter von der Alm entfernt auf einer Wiese gelegen. Von dem Kitz fehlte den Angaben zufolge jede Spur. Die Behörden gingen davon aus, dass es ebenfalls vom Bären getötet wurde.

Der für die Region zuständige Bärenexperte habe die toten Tiere untersucht und bestätigt, dass sie von einem Bären gerissen wurden. Die Alm ist nachts nicht bewohnt. Den Bär selbst hat niemand gesehen.

In der Nacht zum Montag verständigte ein Tiroler Taxifahrer die Polizei, nachdem er einen Bären im Raum Pertisau nahe des Achensees gesehen hatte. Das Tier sei etwa 50 Meter von dem Taxi entfernt auf die Fahrbahn gelaufen und anschließend im Wald verschwunden. Die Wahrscheinlichkeit ist nach Expertenangaben sehr groß, dass es sich dabei um das seit Tagen gesuchte Tier handelte. Schnappauf teilte mit, der "verhaltensauffällige junge Braunbär" mache "die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Koordinierung offensichtlich". WWF-Sprecher Jörn Ehlers sagte, man sei dem Tier nach wie vor auf der Spur. Problematisch sei nach wie vor die hohe Aktivität des Tieres.

(afp2)
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