Antisemitismus-Debatte Wiesenthal-Center bekräftigt Vorwurf gegen Augstein

Berlin · Im Streit um Antisemitismus-Vorwürfe gegen Jakob Augstein legt das Simon-Wiesenthal-Zentrums in Los Angeles nach und bestätigt die Einschätzung, dass es sich bei dem deutschen Verleger und Kolumnisten um einen Antisemiten handele.

 Jakob Augstein sieht sich weiter dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt.

Jakob Augstein sieht sich weiter dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt.

Foto: dpa

Das Zentrum hatte einige Aussagen Augsteins auf die Liste der zehn schlimmsten antisemitischen oder anti-israelitischen Verunglimpfungen des Jahres 2012 gesetzt. "Basierend auf seinem Verhalten und seinen Worten seit der Veröffentlichung dieser Liste können wir sagen: Ja, wir haben es mit einem Antisemiten zu tun", sagte der stellvertretende Leiter des Zentrums, Rabbi Abraham Cooper, am Donnerstag in Berlin.

 Rabbi Cooper vom Wiesenthal-Zentrum bekräftigt seine Vorwürfe gegen Augstein.

Rabbi Cooper vom Wiesenthal-Zentrum bekräftigt seine Vorwürfe gegen Augstein.

Foto: dapd, Michael Gottschalk

"In unserer Liste geht es um antisemitische Verunglimpfungen, nicht notwendigerweise um das Individuum", erläuterte Cooper. Augstein habe die Möglichkeit gehabt, über seine Aussagen zu reflektieren und sich bei seinen deutschen Lesern sowie dem jüdischen Volk zu entschuldigen. Dies habe er jedoch nicht getan.

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum veröffentlicht die Liste jedes Jahr seit 2010. In der Liste für das Jahr 2012 waren Aussagen Augsteins an neunter Stelle aufgeführt worden. Augstein hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisierte die Aussagen des Kolumnisten zwar. Doch Präsident Dieter Graumann sagte dem "Focus", Augstein gehöre nicht auf die Liste.

(APD/felt)
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