Mehr Bedarf an Schuldnerberatung Arbeitslosigkeit häufigster Grund für Überschuldung

Wiesbaden · Noch vor Erkankung, Sucht und Unfällen ist Arbeitslosigkeit der Hauptgrund, in die Überschuldung zu rutschen. Auch ist die Zahl derer, die eine Beratungsstelle in Anspruch genommen haben, leicht gestiegen.

 Ein Kontoauszug, der den Kontostand im Minus anzeigt. (Symbolfoto)

Ein Kontoauszug, der den Kontostand im Minus anzeigt. (Symbolfoto)

Foto: picture alliance / dpa Themendienst/Mascha Brichta

Im Corona-Krisenjahr 2020 haben 588.000 Menschen wegen finanzieller Probleme die Hilfe von Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Anspruch genommen. Das waren etwas mehr als im Jahr zuvor. Damals hatten sich 582.000 Privatpersonen an die Beratungsstellen gewandt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Ob der Anstieg durch die Corona-Pandemie bedingt sei, könne anhand der Daten nicht ermittelt werden, erklärte die Wiesbadener Behörde.

Als häufigsten Grund für Überschuldung nannten Betroffene Arbeitslosigkeit (19,7 Prozent), gefolgt von Erkrankung, Sucht oder Unfall (16,5 Prozent). Die Mehrheit der Überschuldeten, die sich an Beratungsstellen wandten, war den Angaben zufolge arbeitslos (43,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag im Krisen-Jahr 2020 laut Bundesagentur für Arbeit insgesamt bei 5,9 Prozent. Die Bundesregierung hat in der Pandemie milliardenschwere Hilfsprogramme zur Stützung von Konjunktur und Arbeitsmarkt aufgelegt.

Die Ergebnisse der Statistik beruhen auf Angaben von 593 der etwa 1430 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland zu etwa 143.000 beratenen Menschen. Die Daten wurden anschließend hochgerechnet.

(chal/dpa)
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