Ziviler Einsatz in Afrika Soll die Bundeswehr in Ebola-Gebiete?

Berlin · Die Grünen sprechen sich für einen zivilen Einsatz der deutschen Streitkräfte aus.

Helfer schützen sich mit Skibrillen gegen Ebola
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Helfer schützen sich mit Skibrillen gegen Ebola

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Angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Lage in den Ebola-Gebieten haben Abgeordnete der Regierungs- und der Oppositionsfraktionen die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Die Grünen schlugen sogar einen humanitären Einsatz der Bundeswehr vor. "Wir müssen jetzt ganz massiv intervenieren", sagte Grünen-Entwicklungsexperte Uwe Kekeritz unserer Zeitung. "Je länger wir warten, desto schwieriger wird es, die Katastrophe in den Griff zu kriegen."

Die Bundeswehr könne Fachmediziner und Material zum Aufbau von dringend benötigten Quarantäne-Stationen zur Verfügung stellen. "Wir fordern die Bundesregierung auf, das deutsche Potenzial zu eruieren und in Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation WHO sofort zu liefern", betonte Kekeritz.

Für eine Erhöhung der finanziellen Hilfsmittel sprach sich die entwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Bärbel Kofler, aus. "Ich halte eine Erhöhung des Budgets für humanitäre Hilfe und Lebensmittelhilfe für dringend geboten", sagte sie. Denn nur so könne die drohende Nahrungsmittelkatastrophe abgewendet werden, die sich als Folge der Ebola-Krise bereits abzeichne. Kofler verwies darauf, dass Medikamente und dringend benötigte Schutzkleidung, wie Anzüge, Masken, Handschuhe, Überschuhe und Desinfektionsmittel, schneller als bisher zu den Menschen in den betroffenen Regionen gelangen müssten.

Der westafrikanische Staat Liberia, der mit mehr als 2000 Infizierten und mehr als 1200 Toten am stärksten von der tödlichen Virus-Krankheit betroffen ist, sieht das Funktionieren seines Staatswesens bedroht. Der Verteidigungsminister des Landes, Brownie Samukai, bat die Vereinten Nationen mit eindringlichen Worten um Hilfe. Die Epidemie breite sich in Liberia wie ein Flächenbrand aus, warnte der Politiker.

(qua)
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