Bis Silvester Weitere Schneefälle nicht ausgeschlossen

Berlin (rpo). Das befürchtete Schneechaos in Nord- und Ostdeutschland ist am Donnerstag ausgeblieben. Dennoch hatten viele Autofahrer mit Schnee und glatten Straßen zu kämpfen, vereinzelt kam es zu Unfällen. Bis zum Wochenende ist weiterhin mit Schneefällen und Frost zu rechnen.

In Deutschland blieben vor allem wegen der Ferienzeit die Staus im Berufsverkehr aus. Außerdem seien Autofahrer und Winterdienste vorbereitet gewesen, sagte der DWD-Meteorologe Jens Hoffmann. "Ich bin sicher, dass Viele auf die Warnungen reagiert haben."

Behinderungen gab es vor allem an der Ostsee und in Sachsen. Auf Fehmarn waren wegen Schneeverwehungen mehrere Straßen zeitweise unpassierbar. Auf einer Straße mussten Autos freigeschaufelt werden, wie das Lagezentrum in Kiel mitteilte. Auf Rügen wurden wegen Schneeverwehungen einige Buslinien vorübergehend eingestellt.

In Sachsen wurden Autobahnen für Lastwagen gesperrt. Wie dort gab es auch in Sachsen-Anhalt einige Unfälle. Die B170 zwischen Dresden und dem Grenzübergang Zinnwald war zeitweise gesperrt. Das Brandenburger Innenministerium registrierte in der ersten Tageshälfte gut 80 wetterbedingte Unfälle. Insgesamt lag die Zahl aber nur leicht über dem Durchschnitt. Es blieb meist bei Blechschäden. In Hamburg und Berlin floss der Berufsverkehr wie üblich. An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld gab es Verspätungen zwischen 20 und 30 Minuten, weil Maschinen enteist werden mussten.

In der Nähe von Fulda prallte ein mit einer Familie besetzter Van gegen einen Reisebus prallte. Dabei kam eine 69-Jährige ums Leben, ihre beiden Enkelkinder und deren Eltern wurden ins Krankenhaus gebracht.

Neujahrsnacht soll frostfrei bleiben

Der Deutsche Wetterdienst warnte weiter vor Schneefall und Schneeverwehungen vor allem im Norden und Osten. Am Freitag sind wegen eines Zwischenhochs nur noch im Norden ein paar Schneeflocken zu erwarten.

Schon in der Nacht zum Samstag zieht dann aber mildere Luft von Westen heran. Die Niederschläge fallen erst als Schnee, später als Regen. Die Straßen können gefährlich glatt werden. Die Neujahrsnacht soll frostfrei bleiben, im Osten liegen die Temperaturen voraussichtlich um den Gefrierpunkt. "Somit könnte der 'gute Rutsch' ins Jahr 2006 in diesen Landesteilen mancherorts auch wörtlich genommen werden", erklärte der DWD.

Behinderungen in Nordeuropa

In Nordeuropa gab es wegen der Schneefälle größere Behinderungen: In Vordingborg südlich von Kopenhagen wurden Militärfahrzeuge eingesetzt, um Rettungswagen den Weg durch bis zu zwei Meter hohe Schneeverwehungen zu bahnen. Im Süden Schwedens brach die Stromversorgung für 4.000 Menschen zusammen. Angespannt blieb die Lage in Frankreich. Die Autofahrer wurden aufgerufen, sich dafür zu rüsten, auch längere Zeit auf den Straßen stecken zu bleiben.

Klirrende Kälte registrierten Meteorologen in der Schweiz: Im Engadin sanken die Temperaturen auf minus 26,3 Grad. In Buffalora am Ofenpass wurden minus 26,1 Grad und in Ulrichen im Oberwallis minus 20,3 Grad registriert. Glatte Straßen führten auch in der Schweiz zu Unfällen und Verkehrsbehinderungen.

(afp)
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