Umfrage der FOM-Hochschule Deutsche wollen im Corona-Jahr deutlich mehr für Weihnachtsgeschenke ausgeben

Essen · Kontaktbeschränkungen, geschlossene Geschäfte und Freizeiteinrichtungen machen die Deutschen in diesem Jahr offenbar spendabler, wenn es ums Weihnachtsfest geht. Der Studienleiter versucht sich an Erklärungen.

Knapp 500 Euro wollen die Deutschen in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

Knapp 500 Euro wollen die Deutschen in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Nach den Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie sind die Deutschen 2020 bei Weihnachtsgeschenken für ihre Lieben offensichtlich besonders großzügig. Durchschnittlich planten sie Geschenkausgaben von 500 Euro pro Kopf und damit deutlich mehr als in früheren Jahren (2019: 475, 2018: 472), heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Weihnachtsumfrage der privaten FOM-Hochschule in Essen. Befragt wurden bundesweit über 46.000 repräsentativ ausgewählte Menschen zwischen 12 und 99 Jahren.

„Eine Erklärung für die diesjährige Schenkfreude ist sicher, dass die Menschen in Deutschland mit teureren Geschenken ihre Wertschätzung gegenüber den Beschenkten zeigen möchten, weil persönliche Kontakte in den Wochen und Monaten zuvor reduziert werden mussten“, sagte Studienleiter Oliver Gansser.

Als Geschenk besonders beliebt sind laut der Umfrage Kosmetik und Körperpflegeprodukte, Spielwaren, Bücher und Schreibwaren sowie Uhren und Schmuck. Weit abgeschlagen hingegen finden sich eher traditionelle Konsumgüter wie Heimtextilien und Lederwaren.

Gekauft wird laut der Umfrage zunehmend über das Internet - möglicherweise auch, um angesichts der Pandemie engen Kontakt und Menschenansammlungen zu vermeiden. Erstmals seit dem Start der Umfrage 2011 habe eine Mehrheit (62 Prozent) das Internet als wichtigste Einkaufsmöglichkeit bezeichnet. Nur rund jeder Dritte fühle sich beim Geschenkkauf in den Geschäften sicher, heißt es in der Umfrage. Weitere Gründe für vermehrtes Online-Shopping seien die große Auswahl und die schnelle Lieferung.

Vergleichbare Ergebnisse hatte bereits eine Anfang November veröffentlichte Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) ans Licht gebracht. Dabei hatten mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) angegeben, sie würden in diesem Jahr „wegen der Coronakrise seltener für Weihnachten einkaufen gehen“. Und 44 Prozent kündigten an, sie würden die „Weihnachtseinkäufe verstärkt online tätigen“.

(dpa)
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