Was Verbraucher über DDAC wissen müssen

Das Bundesamt für Verbraucherschutz hat ein Pflanzenstärkungsmittel verboten, das eine illegale Chemikalie enthält. Betroffen sind vor allem Kräuter aus Bio-Anbau. Doch wie gefährlich ist die Belastung der Lebensmittel wirklich? Was Verbraucher jetzt wissen müssen.
Wo wird das mit DDAC belastete Pflanzenschutzmittel Vi-Care eingesetzt?
Das jetzt verbotene Pflanzenstärkungsmittel Vi-Care habe über Jahre nicht nur im ökologischen, sondern auch im konventionellen Ackerbau Verwendung gefunden, berichtet der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft: bei Topfkräutern, Tomaten und Pflücksalaten.
Woraus wird Vi-Care hergestellt?
Es wird von der Firma Citrex aus dem Extrakt von Zitrusfrüchten hergestellt und soll die natürliche Widerstandskraft der Pflanzen gegen Schadpilze stärken. Diese natürliche Quelle macht es für Öko-Betriebe im Vergleich zu chemischen Mitteln attraktiv. Produkte von Citrex werden weltweit in der Lebensmittelproduktion, der Fleischverarbeitung und der Geflügelzucht eingesetzt.
Ist das Reinigungsmittel DDAC schon woanders festgestellt worden?
Das Reinigungsmittel DDAC wurde vom Bundesinstitut für Risikoforschung früher bereits in importierten Aprikosen, Trauben, Blaubeeren, Kiwis, Orangen und Bananen gefunden.

Hilft Waschen der Lebensmittel, um DDAC zu entfernen?
Der Verbraucher kann die Kontamination weder erkennen noch abwaschen, da diese von der Pflanze aufgenommen wird und sich auch im Inneren der Früchte wiederfindet.
Wie gefährlich ist DDAC?
Aus umfangreichen Tierversuchen in den vergangenen zehn Jahren gibt es keine Hinweise auf gesundheitsschädigende Wirkungen - weder durch dauerhafte noch durch akute Aufnahme von DDAC in den gefundenen Mengen. Auch höhere Rückstände im Speiseeis in Bayern Ende 2010 blieben ohne gesundheitliche Folgen. Damals waren die Anlagen zur Eisproduktion nach der Reinigung nicht ausreichend mit Wasser gespült worden.
Wo ist DDAC erlaubt?
Der DDAC-Einsatz zur Desinfektion von Flächen und Apparaturen mit Kontakt zu Lebensmitteln ist erlaubt, weil das Mittel bereits vor Einführung der Zulassungspflicht im Handel war.
Auch interessant
Rund um die Welt : Bilder des Tages