Mitjas Mörder auf der Flucht Was für ein Mensch ist Uwe K.?

Leipzig (RPO). Der mutmaßliche Mörder des neunjährigen Mitja aus Leipzig hatte bis vor Kurzem eine Lebensgefährtin mit einer Tochter. Flüchtige Bekannte beschreiben ihn als freundlich. Doch Uwe K. stand mit nur 17 Jahren zum ersten Mal wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht. Zwei Jahre lang war er in psychiatrischer Behandlung.

Mitjas Mörder auf der Flucht: Was für ein Mensch ist Uwe K.?
Foto: ddp, ddp

Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung befand sich Uwe K. von 1987 bis 1989 in stationärer psychiatrischer Behandlung und ist fünf Mal wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft.

Im letzten bekannten Fall vom Jahr 1998 habe Uwe K. versucht, sich an einem elfjährigen Jungen zu vergehen. Seitdem seien nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch keine Delikte mehr dazugekommen.

Die Bildzeitung zitiert aus der Strafakte des 43-Jährigen:

Juni 1979: Diebstahl

November 1981: Sexueller Missbrauch von Kindern, 1 Jahr Jugendstrafe

Juli 1983: Sexueller Missbrauch von Kindern, sechs Monate Haft auf Bewährung

März 1985: Sexueller Missbrauch von Kindern, zweieinhalb Jahre Haft

Juli 1989: Sexueller Missbrauch von Kindern, drei Jahre Haft

Februar 1998: Zwei Jahre Haft für Übergriffe auf einen Elfjährigen

Bis vor kurzen soll Uwe K. mit einer Lebensgefährtin und deren Tochter zusammengelebt haben. Sein Wohnhaus liegt nur wenige hundert Meter entfernt von der Kleingartenanlage, in der Mitja tot gefunden wurde. Ob das Kind auch an Ort und Stelle umgebracht wurde, steht noch nicht fest.

Uwe K. hatte sich in dieser Anlage, in der Uwe K. sein Häuschen und den dazugehörigen Garten gepachtet hatte, immer unauffällig verhalten. Andere Kleingärtner schildern ihn als freundlich. Die Polizei fand die Laube allerdings "in gewisser Unordnung", so eine vorsichtige Formulierung.

Bislang ist Uwe K. weiter auf der Flucht. Die Fahndung werde fortgesetzt und konzentriere sich hauptsächlich auf die Umgebung der Kleingartenanlage im Leipziger Stadtteil Lindenthal, wo ein Zeuge den Verdächtigen am Montag gesehen haben wollten, erklärte die Polizei. Während der Nacht sei ein Waldgebiet abgeriegelt worden.

Um besser Waldgebiete durchkämmen zu können, sollte auch die Reiterstaffel zum Einsatz kommen. Unentwegt erhält die Polizei Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Obduktion des toten Jungen ist laut Staatsanwaltschaft aufwändig und nimmt viel Zeit in Anspruch. Der Junge weise Verletzungen am Körper auf. Es sei aber nicht klar, ob und wie diese mit dem Tod in Verbindung stünden. Fest stehe, dass Mitja erstickte.

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