Erdrutsch-Katastrophe in Nachterstedt Warnungen wurden ignoriert

Frankfurt/Main (RPO). Die Erdrutsch-Katastrophe in Nachterstedt, bei der am vergangenen Samstag drei Menschen starben, hätte offenbar vorhergesehen werden können. Vor dem tragischen Unglück habe es einen Hinweise auf instabile Bodenverhältnisse gegeben.

Häuser rutschen in Erdkrater
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Ein Bewohner der Siedlung "Auf der Halde" berichtete der Staatsanwaltschaft Magdeburg, er habe vor Jahren Absenkungen im Garten festgestellt. Diese "Kuhle" sei verfüllt worden, doch sei der Boden dann wieder abgesackt. "Man hat das aber offenbar nicht für voll genommen", sagte Staatsanwalt Uwe Hornberg der "Frankfurter Rundschau" über die Zeugenvernehmung.

Die Justizbehörde hat ein unabhängiges Ingenieurbüro beauftragt, zu analysieren, wie es zu dem Erdrutsch kommen konnte. Das Gutachten wird nach ihren Angaben allerdings erst in zwei bis drei Monaten vorliegen.

Laut Informationen der Zeitung sind die Grundstücke in der Siedlung "Auf der Halde" in den Jahren 1993 und 1994 vom damaligen Besitzer, der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) direkt an Privatleute verkauft worden.

Die Gemeinde Nachterstedt, die heute zur Verwaltungsgemeinschaft Seeland gehört, sei in das Geschäft nicht eingeschaltet gewesen, sagte Bauamtsleiterin Andrea Kretschmer. Erkenntnisse über Gefahren habe es nicht gegeben.

(DDP/seeg)
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