Tag nach Bahn-Warnstreik Weiter Zugausfälle und Verspätungen im Fernverkehr

Berlin · Am Montag legte der Bahnstreik der Gewerkschaft EVG Deutschland am Morgen lahm. Auch am Dienstag sind die Auswirkungen noch zu spüren. Unterdessen laufen die Tarifverhandlungen für rund 160.000 DB-Mitarbeiter weiter.

 Auch am Dienstag sind die Auswirkungen des Warnstreiks noch zu spüren.

Auch am Dienstag sind die Auswirkungen des Warnstreiks noch zu spüren.

Foto: dpa/Matthias Balk

Wegen logistischer Probleme infolge des bundesweiten Bahn-Warnstreiks vom Montag kommt es auch am Dienstag noch zu einzelnen Zugverspätungen und -ausfällen im Fernverkehr. Dies sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn der Deutschen Presse-Agentur am Morgen.

Der Grund: Züge und Personal seien nach dem vierstündigen Warnstreik am Montagmorgen nicht dort, wo sie nach Fahrplan sein sollten. Reisende sollten deshalb kurz vor ihrer Fahrt checken, ob und wann ihr Zug tatsächlich fährt. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr soll laut dem Sprecher nach Fahrplan fahren.

Der Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte am Montag große Teile des Zugverkehrs in Deutschland stundenlang lahmgelegt. Mit dem Warnstreik wollten die Gewerkschafter ihre Forderungen im Tarifkonflikt mit der Bahn unterstreichen.

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Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn gehen am Dienstag weiter. "Mit dem Warnstreik haben unsere Kolleginnen und Kollegen in imposanter Weise deutlich gemacht, wie ernst es Ihnen mit ihren Forderungen ist", sagte die Verhandlungsführerin der EVG, Regina Rusch-Ziemba. "Das bestärkt uns in unseren Verhandlungen."

Vor dem Treffen mit der EVG kommt die Bahn mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Eisenach zusammen. Dort tagen auch turnusmäßig Hauptvorstand und Bundestarifkommission der GDL. Bahn und GDL hoffen erklärtermaßen auf einen Abschluss. Zuletzt fehlte noch eine Verständigung über die Lohnerhöhung. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sah die Verhandlungen nach dem jüngsten Treffen am Samstag "kurz vor dem Ziel".

Der vierstündige Warnstreik der EVG am Montagmorgen hatte Millionen Fahrgäste getroffen. Vor der Wiederaufnahme der unterbrochenen Tarifverhandlungen sagte EVG-Verhandlungsführerin Rusch-Ziemba:
"Unser oberstes Ziel ist, am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erreichen." DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Ich erwarte, dass der Bahnvorstand endlich ein ordentliches Angebot auf den Tisch legt."

Die EVG war wie die GDL mit einer Forderung nach 7,5 Prozent mehr Einkommen in die Tarifrunde eingestiegen. Die Bahn hatte ihr neben einer Einmalzahlung von 500 Euro eine Entgelt-Erhöhung in zwei Stufen angeboten: 2,5 Prozent zum 1. März 2019, weitere 2,6 Prozent zum 1. Januar 2020, bei einer Vertragslaufzeit von 29 Monaten.

(mja/dpa)
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