Waldbrände auf Rekordniveau Rund 700 000 Hektar in der EU verbrannt
Brüssel · Viele Länder der Europäischen Union haben diesen Sommer mit anhaltender Trockenheit und Hitze zu kämpfen. Die Folge: eine Vielzahl an Waldbränden. Welches Ausmaß diese angenommen haben.
Dieses Jahr sind bereits rund 700 000 Hektar Wald in der EU verbrannt - knapp zwei Mal die Fläche Mallorcas. Dies sei der höchste Wert zu dieser Jahreszeit seit der gemeinsamen Datenerfassung im Jahr 2006, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. „Wir sind noch lange nicht am Ende“, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde mit Blick auf die Waldbrandsaison. Bisher sei angesichts der Feuer das Katastrophenschutzverfahren der EU neun Mal von fünf Ländern aktiviert worden.
Auf welche Datengrundlage sich die Kommission beruft, war zunächst unklar. Nach Angaben des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis) sind bis zum 13. August knapp 660 000 Hektar verbrannt. Darin sind jedoch keine kleineren Brände enthalten, bei denen rund 30 Hektar oder weniger verbrannten. Daten, die auch kleinere Brände berücksichtigen, zeigen, dass bereits rund 715 000 Hektar Wald verbrannt sind.
In den vergangenen zwei Monaten seien 29 Flugzeuge und 8 Hubschrauber über den EU-Mechanismus in ganz Europa eingesetzt worden, um auf die Hilfeersuchen zu reagieren. Sie würden am Boden durch 369 Feuerwehrleute und mehr als 100 Fahrzeuge unterstützt. Mit dem Verfahren kann ein Land Hilfe anfordern, wenn es mit einem Notfall überfordert ist. Die EU-Kommission koordiniert dann die Unterstützung und übernimmt einen Großteil des Transports und den Löwenanteil der Kosten.

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Zudem seien etwa 150 Feuerwehrleute aus Bulgarien, Rumänien, Deutschland, Frankreich, Finnland und Norwegen im Juli und August nach Griechenland entsandt worden, um die örtlichen Feuerwehren zu unterstützen, hieß es in einer Mitteilung der EU-Kommission.