Wieder Hygienemängel in Großbäckerei Vorsicht vor Ekel-Brezn auf der Wiesn

Altdorf/Landshut · Der Hygieneskandal bei Müller-Brot sorgte bundesweit für Empörung. Neun Monate später sind jetzt Mängel bei einer anderen bayerischen Großbäckerei bekannt geworden - die Müller-Brot mit den Brezn für das Oktoberfest beliefert.

 Bangen um die Okotoberfest-Brezn? Laut Müller-Brot, habe keine der mangelhaften Brezn die Lagerhallen verlassen.

Bangen um die Okotoberfest-Brezn? Laut Müller-Brot, habe keine der mangelhaften Brezn die Lagerhallen verlassen.

Foto: dpa, Peter Kneffel

Der Skandal bei Müller-Brot war kein Einzelfall. Die Behörden in Bayern haben erneut gravierende Hygienemängel bei einer Großbäckerei festgestellt. Wie ein Sprecher des Landshuter Landratsamtes am Mittwoch erklärte, wurden bei einer Kontrolle am vergangenen Freitag Defizite in verschiedenen Teilen der Firma entdeckt. Pikant an dem Fall: Die Probleme in der Backfabrik bei Landshut betreffen auch Oktoberfest-Brezn von Müller-Brot.

In dem kontrollierten Betrieb würden die Müller-Brezn hergestellt, sagte ein Sprecher der neuen Filialnetz-Eigentümer der seit sieben Monaten insolventen Müller-Brotfabrik der Nachrichtenagentur dpa.

Verfahren eingeleitet

Laut dem Sprecher der Landshuter Kreisbehörde gab es in der Großbäckerei auch bei der Dokumentation Probleme. Nun werde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Um welche Hygienemängel es sich konkret handelte, wurde zunächst weder von den Behörden noch vom Unternehmen bekanntgegeben.

Die Bäckerei-Konditorei Heinz KG selbst berichtete, die Herstellung an den Standorten Altdorf und Gündlkofen sei nach der Überprüfung durch Kontrolleure des Landkreises und des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Freitag vorübergehend gestoppt worden. Bereits am Samstag seien aber wieder alle Produktionslinien in Betrieb gewesen. "Selbstverständlich haben wir sofort alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen", erklärte Bäckermeister Reinhard Heinz.

Maßnahmen gegen die Ekel-Brezn

Die Waren aus Altdorf seien gar nicht erst in den Verkauf gelangt, die in fünf Tagen hergestellten Waren aus Gündlkofen seien zurückgerufen worden. Die Produkte hätten nicht "die Verbrauchersicherheit gefährdet", sagte Heinz. In mehr als fünf Jahrzehnten habe es bei der Firma keinen vergleichbaren Fall gegeben. Die Großbäckerei sei in den vergangenen Jahren regelmäßig kontrolliert worden, Mängel seien stets sofort abgestellt worden. "Wir bedauern die Verunsicherung unserer Kunden", sagte der Chef.

Bei Müller-Brot hieß es, nicht eine ihrer Brezeln habe in dem fraglichen Zeitraum die Bäckerei verlassen. Der Sprecher der Müller-Brot-Filialen erläuterte, die heutigen Inhaber der Bäckerei- Läden, Evi Müller und Franz Höflinger, hätten darauf gedrungen, dass alle Mängel in Altdorf sofort abgestellt werden. "Der Fall belegt, dass das Kontrollsystem der Firma Höflinger-Müller funktioniert hat."

(dpa)
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