Anklage gegen Plastinator Von Hagens soll Steuern hinterzogen haben

Heidelberg (RPO). Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat gegen den Plastinator Gunther von Hagens und dessen Frau Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben. In drei Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Plastinaten sollen polnische Arbeitskräfte beschäftigt worden sein, ohne dass für diese Sozialabgaben und Lohnsteuern abgeführt wurden, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.

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Von Mai 2005 bis Oktober 2008 sollen durch die Nichtanmeldung der Beschäftigten Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in einer Höhe von mehr als 450.000 Euro nicht gezahlt worden sein.

Für die Firmen ist laut Staatsanwaltschaft die Ehefrau von Hagens verantwortlich. In einem Unternehmen habe der vor allem durch seine "Körperwelten"-Ausstellungen bekannt gewordene Plastinator als Mitgeschäftsführer die Taten gemeinschaftlich mit seiner Frau begangen. Bei den anderen Firmen habe er diese zu ihren Taten angestiftet. Die polnischen Arbeitskräfte sollen als sogenannte Scheinselbstständige eingesetzt worden sein, um gegenüber Krankenkassen und Finanzbehörden die tatsächlich bestehenden Beschäftigungsverhältnisse zu "verschleiern".

(AFP/felt)
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