Neue Geschäftsidee von "Dr. Tod" Von Hagens bietet Leichen per Mausklick an

Düsseldorf (RPO). Der umstrittene Heidelberger Anatom Gunther von Hagens macht wieder Schlagzeilen. Der durch seine Ausstellungen "Körperwelten" bekannt gewordene 65-Jährige will ab dem 3. November Leichen und Leichenteile im Internet verkaufen.

Von Hagens eröffnet sein Plastinarium
24 Bilder

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Düsseldorf (RPO). Der umstrittene Heidelberger Anatom Gunther von Hagens macht wieder Schlagzeilen. Der durch seine Ausstellungen "Körperwelten" bekannt gewordene 65-Jährige will ab dem 3. November Leichen und Leichenteile im Internet verkaufen.

Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" müssen potentielle Kunden im ersten Online-Shop für plastinierte Leichenteile tief in die Tasche greifen. Für einen kompletten, plastinierten Körper müssen satte 69.615 Euro hingeblättert werden. Ein Torso sei für 56.644 Euro zu bekommen, ein Kopf für 22.015 Euro, ein Gehirn für immerhin 4.165 Euro. Frühbucher dürfen sich über einen Preisnachlass von zehn Prozent freuen.

Das Angebot gelte allerdings nur für "qualifizierte Nutzer", die in Forschung, Lehre oder als niedergelassener Arzt tätig sind. Laien werden die wesentlich preiswerteren Reproduktionen aus Anatomiegläsern ans Herz gelegt. 200 Mitarbeiter sind in von Hagens neuen Institut für Plastination im brandenburgischen Guben an der Aufbereitung der Präparate beteiligt.

Der etwas andere Online-Shop sollte eigentlich bis zur Eröffnung geheim bleiben. Jedoch gelang ein Rundschreiben an "Körperspender, Kunden, Zulieferanten und interessierte Freunde" vorzeitig an die Öffentlichkeit.

Der auch als "Dr. Tod" bekannte von Hagens steht als "Frankenstein-Künstler" in der Kritik, sieht sich aber selbst als Diener der Lehre und Forschung. Im vergangenen Jahr zeigte von Hagens in seiner Ausstellung ein plastiniertes Pärchen beim Geschlechtsverkehr und sorgte damit für öffentliches Aufsehen und Empörung.

(bto/csi)
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