48-Jähriger wegen Brandstiftung festgenommen Vier Schwerverletzte bei Feuer in Berliner Klinik

Update | Berlin · Bei einem Brand im Vivantes Klinikum Am Urban im Berliner Stadtteil Kreuzberg sind in der Nacht zu Montag drei Patienten und eine Krankenpflegerin schwer verletzt worden. Laut Polizeiangaben wurde ein Mann wegen vorsätzlicher Brandstiftung festgenommen.

 Feuerwehrleute am Klinikum am Urban im Einsatz.

Feuerwehrleute am Klinikum am Urban im Einsatz.

Foto: dpa/Dominik Totaro

Das Feuer im Urban-Krankenhaus in Berlin-Kreuzberg wurde nach ersten Ermittlungen der Polizei von einem 48-jährigen Mann gelegt. Er soll in der Nacht zu Montag gegen 0.10 Uhr zwei Krankenhausbetten in einem Flur im zweiten Stock des großen Krankenhausgebäudes angezündet haben, wie die Polizei mitteilte. Der Alarm bei der Feuerwehr ging um 0.33 Uhr ein. Der Mann soll außerdem noch versucht haben, einen Mülleimer im Foyer anzuzünden. Das verhinderten demnach die gerade eintreffenden Feuerwehrleute. Die Polizei nahm den Mann noch in der Nacht fest und ermittelt wegen schwerer Brandstiftung.

Die Betten seien vor den Fahrstühlen angezündet worden, sagte ein Sprecher des Klinikkonzerns Vivantes, zu dem das Urban-Krankenhaus gehört. Der Rauch zog dann in die Fahrstuhlschächte, wo eine Frau in einem Aufzug eine lebensgefährliche Rauchvergiftung erlitt. Sie wurde auf die Intensivstation eines anderen Krankenhauses gebracht. Drei weitere Menschen erlitten ebenfalls schwere Rauchvergiftungen. Der Verdächtige sei kein Patient gewesen. Er habe aber als Patient aufgenommen werden wollen, sagte der Sprecher.

In manchen Krankenhäusern gibt es strenge Brandschutzvorschriften, nach denen leere Betten nicht in Gängen stehen dürfen. Ob das in dem Krankenhaus auch so gilt und warum die Betten dort standen, sei zunächst noch nicht bekannt, sagte der Sprecher.

Rund 100 Einsatzkräfte waren in der Nacht am Brandort in Kreuzberg. Das Vivantes Klinikum Am Urban verfügt laut seiner Homepage über 12 medizinische Fachabteilungen, eine zentrale Notaufnahme und 614 Betten. Dort werden demnach pro Jahr rund 65.000 Patienten behandelt. Insgesamt kümmern sich rund 300 Ärztinnen und Ärzte sowie 605 Pflegekräfte um das Wohl der Patientinnen und Patienten.

(felt/dpa)
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