Pilot verlor offenbar die Orientierung Vier Tote bei Hubschrauber-Absturz in Bayern

Teisendorf/Rosenheim · Es regnet an diesem Nachmittag zwischen Chiemsee und Salzburg. Die Sicht ist schlecht. Plötzlich ist das Knattern eines Hubschraubers zu hören. Dann ein Knall und Flammen. Vier Menschen sterben.

Vier Tote bei Hubschrauber-Absturz in Oberbayern
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Vier Tote bei Hubschrauber-Absturz in Oberbayern

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Vier junge Leute aus Franken sind bei einem Hubschrauberabsturz am Alpenrand ums Leben gekommen. Bei Regen und schlechter Sicht streifte der Helikopter am Samstag am Teisenberg bei Berchtesgaden mehrere Bäume, stürzte daraufhin ab und ging in Flammen auf. Niemand überlebte den Crash. Nach Polizeiangaben saßen neben dem 26 Jahre alten Piloten ein 29 Jahre alter Mann sowie zwei Frauen im Alter von 22 und 25 Jahren in der Maschine. Alle stammten aus der Gegend um Nürnberg.

Der Hubschrauber vom Typ Robinson R 44 war auf einem Überführungsflug von Worms nach Salzburg. Wie die Polizei in Rosenheim weiter mitteilte, war der Pilot gegen 15.00 Uhr gestartet.

Anwohner alarmierten Rettungskräfte

Bei einem Tankstopp am Flughafen in Augsburg stiegen die drei Passagiere zu. Gegen 17.15 Uhr stürzte der Helikopter dann in das Waldgebiet nahe der Autobahn 8 (München-Salzburg). Anwohner hatten zunächst einen lauten Knall vernommen, bis klar war, dass es sich um einen Absturz handelte. Sie alarmierten die Rettungskräfte.

Die Absturzstelle glich nach Augenzeugenberichten einem riesigen Trümmerfeld. Zu erkennen war, dass der Hubschrauber in 15 bis 20 Metern Höhe gegen mehrere Nadelbäume geflogen war. Zahllose Äste lagen am Boden, dazu tausende Trümmerteile, ein Rotorteil hing noch in den Bäumen. Der Unfallort liegt in steilem Gelände - an einem Hang, etwa 200 Meter von einem Gehöft entfernt. Zur Autobahn sind es etwa 800 Meter. Zum Unfallzeitpunkt, so bestätigte die Polizei, herrschte sehr schlechte Sicht mit tief hängenden Wolken.

Schlechte Sicht

Kurz nach dem Absturz trafen neben den Rettungskräften auch Sachverständige des Bundesamtes für Flugunfalluntersuchung ein. Nach ersten Ermittlungen war davon auszugehen, dass der Pilot wegen der schlechten Sicht die Orientierung verlor. Angeblich setzte er noch kurz vor dem Absturz einen Funkspruch an den Tower in Salzburg ab.

Der Funkverkehr muss noch ausgewertet werden. Am Sonntag waren Spezialisten von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Bergwacht zur Bergung der Wrackteile an der Absturzstelle.

(dpa)
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