Getötete Soldaten in Frankfurt Videoüberwachung offenbar bei Anschlag defekt

Frankfurt/Main (RPO). Bei dem tödlichen Anschlag auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen ist es offenbar zu einer schweren Sicherheitspanne gekommen. Laut einem Medienbericht war die Videoüberwachung des Flughafenbereichs, in dem der Täter die beiden Soldaten erschoss, defekt. Es gebe keinerlei Bilder von der Tat.

2011: Tote bei Schießerei am Frankfurter Flughafen
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Dies will die Tageszeitung "Die Welt" aus Sicherheitskreisen erfahren haben. Die Generalbundesanwaltschaft wollte sich dazu gegenüber der Zeitung nicht äußern.

In dem Bericht bezeichnen Politiker von CDU und SPD die mögliche Panne als "sehr ernst zu nehmenden Vorgang". "Diese Panne hätte dramatische Folgen gehabt, wenn der Täter entkommen wäre", sagte der CDU-Sicherheitsexperte Wolfgang Bosbach der Zeitung.

Auch der SPD-Sicherheitspolitiker Dieter Wiefelspütz unterstrich: "Es stellt sich die Frage, ob die Sicherheit der US-Soldaten auf dem Flughafen hinreichend organisiert ist."

Bei dem Angriff auf einen Militärbus der US Army hatte der mutmaßliche Täter Arid U. am Mittwoch zwei Soldaten erschossen und zwei weitere schwer verletzt. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft handelt es sich bei dem 21 Jahre alten Kosovaren um einen islamistisch geprägten Einzeltäter.

Der Vater von Arid U. hatte sich am Sonntag für seinen Sohn entschuldigt. "Ich bin schockiert und verurteile die Tat meines Sohnes", sagte er. Er könne nicht fassen, was passiert sei. "Es tut mir leid", fügte er hinzu.

Für ein vernetztes Vorgehen oder eine Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation gebe es derzeit keine Anhaltspunkte. Die getöteten Soldaten wurden am Samstag in die Vereinigten Staaten geflogen.

(apd/jre)
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