Tote deutsche Soldaten Versicherungen zahlen nichts

Berlin (RPO). Die deutschen Soldaten in Afghanistan opfern ihr Leben, damit am Hindukusch wieder Frieden einkehrt. In Deutschland werden die Angehörigen der toten Soldaten von den Versicherungen im Stich gelassen.

Trauerfeier für zwei in Afghanistan getötete Soldaten
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Bislang haben Lebensversicherungen 21 Mal die Auszahlung verweigert. In diesen Fällen habe der Bund die Zahlungen übernommen, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mit und bestätigte damit einen Bericht der "Sächsischen Zeitung".

Die Versicherer beriefen sich dabei auf die sogenannte Kriegsklausel: Sie schlossen eine Zahlung aus, wenn "die Schädigung unmittelbar oder mittelbar durch Kriegs- oder Bürgerkriegsereignisse verursacht wird", an denen die Soldaten aktiv beteiligt gewesen seien. Der Bund übernahm daraufhin den Schadensausgleich.

Der Bundeswehrverband zeigte sich zufrieden mit der Lösung. "Es ist natürlich gut, dass das geregelt ist und der Bund das übernimmt", sagte Verbandssprecher Wilfried Stolze am Donnerstag. Er betonte, dass dem Verband bislang kein Fall bekannt sei, in dem eine Familie eines getöteten Soldaten dauerhaft ohne Versicherungsleistung geblieben sei. Zugleich wies Stolze darauf hin, dass sich die Versicherungen in vielen Fällen - auch bei Zahlungen nach Verletzungen - kulant gezeigt und im Sinne der Soldaten entschieden hätten.

(AFP)
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