Haftbefehl gegen 27-Jährigen Polizei hofft auf entscheidende Hinweise von Rebeccas Schwager

Berlin · Schon einmal hatte die Polizei den 27-jährigen Schwager im Fall der vermissten Rebecca aus Berlin festgenommen. Nach wenigen Tagen auf freiem Fuß liegt nun ein Haftbefehl vor. Jetzt erhoffen sich die Ermittler von ihm Angaben zum Verbleib des Mädchens.

 Kriminaltechniker sichern vor dem Haus, in dem der Schwager und die Schwester von Rebecca wohnen, Spuren.

Kriminaltechniker sichern vor dem Haus, in dem der Schwager und die Schwester von Rebecca wohnen, Spuren.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Im Fall der vermissten Rebecca aus Berlin kommt der erneut festgenommene Schwager der 15-Jährigen am Dienstag vor einen Haftrichter. Dem 27-Jährigen soll am Vormittag der Haftbefehl verkündet werden, wie die Polizei mitteilte. Er war am Montagabend zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage festgenommen worden. Es gebe einen gültigen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Totschlags gegen den Beschuldigten, teilte ein Polizeisprecher mit.

Während der Schwager des Mädchens zunächst in Polizeigewahrsam kam, wird die 15-Jährige seit gut zwei Wochen vermisst. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass sie einem Tötungsverbrechen zum Opfer fiel.

Rebecca hatte nach bisherigen Erkenntnissen bei einer älteren Schwester und deren Familie übernachtet, erschien am Morgen des 18. Februar aber nicht in der Schule. Mit ihr soll aus dem Haus auch eine Decke verschwunden sein. Ihr Handy sei kurz nach dem Verschwinden dauerhaft abgeschaltet worden sein. Eine Mordkommission übernahm einige Tage später die Ermittlungen. Laut einer Sprecherin waren bei der Polizei bis Dienstagmorgen 348 Hinweise eingegangen.

Der 27 Jahre alte Verdächtige war bereits vergangene Woche in den Fokus der Ermittler gerückt und am Donnerstag schon einmal festgenommen worden. Die Ermittler hatten unerklärliche Widersprüche zwischen seinen Angaben und Ermittlungsergebnissen gesehen. Der damalige Ermittlungsrichter erließ jedoch keinen Haftbefehl, sodass der in Deutschland geborene Mann am Freitag zunächst wieder auf freien Fuß kam.

Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin Beschwerde dagegen einlegte, erließ ein anderer Ermittlungsrichter den Haftbefehl. Ob dem neuen Richter weitere Beweise vorgelegt wurden blieb unklar. Auf Grundlage des Haftbefehls nahmen Ermittler der Mordkommission den Verdächtigen am Montagabend in Berlin fest. Sie erhoffen sich nun Angaben von ihm zum Verbleib Rebeccas.

Nach wie vor scheint von dem Mädchen jede Spur zu fehlen. Trotz intensiver Suche wurde sie weder lebend gefunden noch wurde ihre Leiche entdeckt. Am Freitag untersuchte ein Team von Kriminaltechnikern das Haus des Schwagers im Ortsteil Britz von Berlin-Neukölln auf Spuren.

(cpas/felt/dpa)
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