Regionalbahn nach Unfall mit Auto entgleist Verletzte bei Zugunglück in Sachsen

Bad Lausick (RPO). Bei einem Zugunglück in der Nähe von Bad Lausick in Sachsen sind am Dienstag neun Menschen schwer verletzt worden, es gab rund 40 Verletzte, die in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden.

Schweres Zugunglück in China
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Zwischenzeitlich war von 21 Verletzten die Rede gewesen. Nach Angaben eines Polizeisprechers prallte ein Regionalzug an einem Bahnübergang bei Bad Lausick im Ortsteil Lauterbach auf ein Auto.

Drei der vier Waggons seien daraufhin entgleist. Einer der Waggons kippte auf eine angrenzende Wiese. Wie ein Bahnsprecher in Leipzig sagte, saßen insgesamt 60 bis 70 Reisende in dem Zug.

Das Auto war nach ersten Erkenntnissen der Polizei von einem Transporter auf die Gleise geschoben worden. Der Fahrer habe seinen Wagen anschließend noch rechtzeitig verlassen können, bevor der Zug auf das Auto prallte, sagte ein Polizeisprecher. Der Bahnübergang im Bad Lausicker Ortsteil Lauterbach ist mit einer Halbschranke gesichert.

Bahnverkehr eingestellt

Der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Geithain und Leipzig wurde den Angaben der Bahn zufolge eingestellt und ein Schienenersatzverkehr zwischen Belgershain und Bad Lausick eingerichtet. Wegen beschädigter Kabel am Unfallort fahren zurzeit auch zwischen Narsdorf und Belgershain keine Züge. Die eingleisige Strecke ist nach Bahnangaben mit bis zu 160 Stundenkilometern befahrbar.

Die Bahn hat unter der Telefonnummer 0800-3111-111 eine kostenfreie Hotline für Betroffene und Angehörige eingerichtet.

Es ist nicht das erste Mal, dass es auf der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Chemnitz zu einem Bahnunfall gekommen ist. Bereits im Dezember 2009 war der hintere Triebwagen eines Regionalexpresses an einem Haltepunkt in der Nähe von Bad Lausick entgleist. Der Wagen geriet in Schieflage und fing Feuer. Zwei Fahrgäste erlitten damals einen Schock. Ein Jahr später verlor ein Regionalexpress bei Bad Lausick bei einem ungeplanten Abkopplungsmannöver ein Zugteil.

Sachsens Ministerpräsident "zutiefst erschüttert"

Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat sich "zutiefst erschüttert" über das schwere Zugunglück in Bad Lausick geäußert. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sagte Tillich in Dresden.

Für den schnellen und umsichtigen Einsatz der Rettungskräfte sei er "außerordentlich dankbar". "Ich bin sicher, dass alles dafür getan wird, den Verletzten bestmöglich zu helfen und die Schäden zu beseitigen", sagte Tillich.

Der Ministerpräsident stellte eine lückenlose Aufklärung des Unfalls in Aussicht. Während Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) noch am Nachmittag zum Unglücksort reisen wollte, kündigte Tillich an, ein Krankenhaus in der Umgebung zu besuchen. Dort wolle er mit Verletzten und Rettungskräften sprechen.

(apd/AFP)
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