Foto-Fahndung Verdächtige stellen sich nach Angriff auf Berliner Obdachlosen

Berlin · Mit Bildern hatte die Berliner Polizei nach sieben Verdächtigen gesucht, die einen Obdachlosen in einem Berliner U-Bahnhof angegriffen haben sollen. Nun haben sich sechs von ihnen der Polizei gestellt.

 An der U-Bahnstation Schönleinstraße hatten die mutmaßlichen Täter versucht, den Obdachlosen anzuzünden (Archivfoto).

An der U-Bahnstation Schönleinstraße hatten die mutmaßlichen Täter versucht, den Obdachlosen anzuzünden (Archivfoto).

Foto: dpa, pdz kno

Zuvor hatte es geheißen, alle sieben Verdächtigen hätten sich gestellt. Der siebte Tatverdächtige stellte sich aber nicht selbst, er wurde von Zivilfahndern festgenommen. Die meisten der 15 bis 21 Jahre alten Männer hätten sich seit Montagabend bei verschiedenen Dienststellen gemeldet, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Sie würden nun von einer Mordkommission vernommen.

"Wir wissen, wer der Hauptverdächtige ist. Es handelt sich um den 21-Jährigen", erklärte der Vize-Chef der Pressestelle der Berliner Polizei, Thomas Neuendorf, im radioeins von RBB. Wie sowohl der rbb als auch die Zeitung die "Welt" berichten, sollen sechs der Tatverdächtigen nach Angaben der Polizei in Syrien geboren worden sein, einer in Libyen. Der Hauptverdächtige sei Syrer.

Die Polizei hatte am Montag Fahndungsbilder und ein Video veröffentlicht, auf denen die Gesuchten in einer U-Bahn zu sehen waren. "Wenn man die Bilder gesehen hat, hat man auch erkannt, das ist eine sehr, sehr gute Qualität", sagte Neuendorf.

Die jungen Männer waren nach dem Angriff mit einer U-Bahn geflüchtet. Der U-Bahnhof Schönleinstraße an der Grenze der Stadtteile Kreuzberg und Neukölln wird mit Videokameras überwacht. In früheren Fällen hatte die Polizei Video-Aufnahmen in der Regel erst lange nach den Taten veröffentlicht. Dies hatte Kritik ausgelöst.

(das/dpa)
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