Chinarestaurant-Mord Verdächtige flogen bei Routinekontrolle auf

Sittensen (RPO). In Zusammenhang mit dem Mord in einem Chinarestaurant in Sittensen hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Die zwei Vietnamesen werden verdächtigt, vier Männer und drei Frauen umgebracht haben. Sie gingen der Polizei bei einer Routine-Verkehrskontrolle ins Netz.

Sieben Tote bei Mord in China-Restaurant
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Sieben Tote bei Mord in China-Restaurant

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Foto: AP

Die beiden Vietnamesen im Alter von 29 und 31 Jahren fielen der Polizei bereits am Montag wenige Stunden nach dem Verbrechen bei einer Verkehrskontrolle auf. Inzwischen erging Haftbefehl gegen die beiden Männer, die sich in Untersuchungshaft befinden, aber keine Angaben zur Sache machen.

Die Toten waren in der Nacht zum Montag entdeckt worden. Gegen 13.10 am Montag überprüften den Angaben zufolge Beamte der Autobahnpolizei routinemäßig einen blauen VW Polo mit Dürener Kennzeichen (DN). Dabei handelte es sich um einen Leihwagen, der von dem 29-Jährigen gesteuert wurde. Die beiden Männer konnten sich nicht ausweisen und wurden daher kontrolliert. In dem Wagen wurde eine verdächtige Substanz gefunden, die der Verdächtige als Kokain bezeichnete.

Darüber hinaus fanden die Beamten einen handgeschriebenen Zettel mit Aufzeichnungen, die Bezüge zum Tatort haben. Weitere Angaben wollten die Ermittler dazu aber zunächst nicht machen. Sofort liefen intensive Ermittlungen an, wozu Untersuchungen der Wohnungen der Tatverdächtigen in Bremen und Ahlhorn gehörten, wie Petra Guderian von der Polizei Rotenburg sagte. Gegen die beiden Verdächtigen spricht laut Polizei nach den bisherigen Ermittlungen, dass verschiedene Zeugen im Laufe des Sonntags unabhängig voneinander einen blauen Kleinwagen mit DN-Kennzeichen im Tatortbereich sahen.

Am Mittwoch stand immer noch nicht die Identität aller Opfer fest, weswegen die Ermittler auch noch nicht mit abschließender Sicherheit sagen konnten, ob es sich bei allen um Angestellte handelte. Sicher identifiziert ist ein 31-jähriger Thailänder aus Wolfenbüttel. Außerdem befindet sich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen das Betreiberehepaar unter den Opfern, ein 36-jähriger Hongkong-Chinese und seine 28-jährige Ehefrau gleicher Herkunft, beide mit britischem Pass. Zu dem kleinen Mädchen, das das Verbrechen überlebte, wollten die Ermittler keine näheren Angaben machen. "Das Kind ist in Sicherheit und bei stabiler gesunder Verfassung", sagte Andreas Tschirner vom Landeskriminalamt Hannover.

Die Obduktion der Leichen in der Hamburger Gerichtsmedizin hatte sich am Dienstag bis in die späten Abendstunden hingezogen. Alle Opfer wiesen Schussverletzungen auf, aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Polizei aber nicht mehr dazu sagen. Das LKA übernahm nun die Ermittlungen.

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