NSU-Ermittlungen Verdacht auf neue Wattestäbchen-Panne

Hamburg · Spuren aus dem Wohnmobil von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt stellen die Ermittler vor Rätsel. Wie ein Magazin berichtet, spricht aus Sicht des BKA einiges für eine neue Wattestäbchenpanne.

 Möglicherweise hat die Polizei bei ihren Ermittlungen gegen die NSU ein weiteres Mal mit verunreinigten Wattestäbchen zu kämpfen.

Möglicherweise hat die Polizei bei ihren Ermittlungen gegen die NSU ein weiteres Mal mit verunreinigten Wattestäbchen zu kämpfen.

Foto: AP, AP

Bei der Aufklärung der Taten des rechtsextremistischen NSU gab es nach einem Bericht des "Spiegel" womöglich erneut eine Wattestäbchen-Panne. Ein Spurenprofil aus dem ausgebrannten Wohnmobil, in dem Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4. November 2011 starben, stamme von "mindestens zwei Personen", berichtete das Magazin mit Verweis auf ein Gutachten des Bundeskriminalamts.

Die Spuren gehen demnach auf Beate Zschäpe und einen unbekannten Mann zurück, der "P46" genannt wird. Ein DNA-Abgleich habe die Beamten aber zu NSU-untypischen Kriminalfällen geführt.

Das BKA nimmt das laut "Spiegel" als "ein weiteres Indiz" dafür, dass die DNA von "P46" möglicherweise bei der Herstellung oder Verwendung an die Wattestäbchen kam.

Im Fall NSU hatte es schon einmal eine Wattestäbchen-Panne gegeben: Die Polizei jagte aufgrund einer DNA-Spur jahrelang eine Unbekannte, an 40 Tatorten hatten sie dieselbe DNA-Spur gefunden und nach Zusammenhängen gesucht.

Dann zeigte sich, dass die Spur nicht von einer Tatbeteiligten, sondern von einer Arbeiterin eines Verpackungsbetriebs in Bayern stammte, wo die Wattestäbchen zur Aufnahme der Spuren hergestellt worden waren.

(AFP/pst/csi)
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