Geständnis vor Gericht Vater verbrannte betäubte Töchter im Auto

Potsdam · Rund sechs Monate nach dem qualvollen Tod zweier dänischer Mädchen hat der 40-jährige Vater gestanden, seine Töchter bei lebendigem Leib in seinem Auto verbrannt zu zu haben. Auslöser für die Tat sei ein Sorgerechtsstreit mit seiner geschiedenen Frau gewesen, erklärte der 40 Jahre alte Angeklagte am Donnerstag im Prozess vor dem Landgericht Potsdam.

 Der Vater der beiden toten Mädchen hat den Doppelmord vor Gericht gestanden.

Der Vater der beiden toten Mädchen hat den Doppelmord vor Gericht gestanden.

Foto: dpa, Soeren Stache

Seine Ex-Frau habe versucht, ihm die neun und zehn Jahre alten Mädchen wegzunehmen. Als dann noch sein Bauernhof gepfändet werden sollte und er seinen Arbeitsplatz verlor, habe er alle Hoffnung verloren, sagte er mit zitternder Stimme.

Er sagte in dänischer Sprache aus, eine Dolmetscherin übersetzte.
Die Anklage spricht von Doppelmord: Staatsanwalt Peter Petersen geht von Mord aus niedrigen Beweggründen aus, weil der 40-Jährige die Kinder seiner Frau nicht gönnte. Wegen des abscheulichen Verbrechens will Petersen im Fall einer Mord-Verurteilung zudem die besondere Schwere der Schuld des Angeklagten feststellen lassen.

Schilderung der Tat ohne Gefühlsregung

Der Angeklagte schilderte im Prozess ohne erkennbare Gefühlsregung den Ablauf der Tat. Anstatt nach einem Eintages-Ausflug von Hamburg aus nach Dänemark zurückzufahren, sei er in Richtung Berlin abgebogen. Während der Fahrt habe einer seiner Töchter über Reiseübelkeit und Magenschmerzen geklagt. Darauf habe er beiden Kindern Schlaftabletten verabreicht, erklärte er. Als die Mädchen schliefen, habe er beschlossen, sich und seine Töchter umzubringen.

Nach seiner eigenen Darstellung bog er dann von der Autobahn 24 ab, fuhr in ein Waldstück bei Börnicke in Brandenburg, holte zwei Benzinkanister aus dem Kofferraum und verteilte den Treibstoff im ganzen Wagen. Die Mädchen selbst habe er nicht mit Benzin übergossen. Anschließend habe er mit einem Feuerzeug das Auto abgefackelt, in dem er und seine Kinder saßen.

Instinktiv sei er später aber aus dem Wagen gesprungen. Er habe sich auf dem Waldboden gewälzt, um seine brennenden Kleidungsstücke zu löschen. Er gab an, noch versucht zu haben, die Kinder zu retten.
Auf der Beifahrerseite habe er noch die hintere Seitenscheibe eingeschlagen. Doch das Feuer und die Hitze seien zu stark gewesen.
Die Mädchen verbrannten bis zu Unkenntlichkeit.

Der 40-Jährige beharrte darauf, dass er sich zusammen mit den Mädchen umbringen wollte. Davon zeigte sich der Nebenklagevertreter Matthias Schöneburg entsetzt. "Der ist völlig emotionslos", sagte er.
"Der interessiert sich nur für sich." In seiner Vernehmung bei der Polizei habe er noch davon gesprochen, dass es ein Unfall gewesen sei und dass die Mädchen in den Flammen vor Schmerzen geschrien hätten.
"Das war ein geplantes Verbrechen", meinte Schöneburg.

(APD)
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