Prozess in Aschaffenburg Vater soll Sohn zur Tötung seiner 16-Jährigen Tochter aufgefordert haben

Aschaffenburg · In Aschaffenburg soll ein Mann seinen 13 Jahre alten Sohn dazu gebracht haben, die eigene Schwester zu töten. Davon geht die Oberstaatsanwaltschaft bei der Verhandlung aus.

 Der Angeklagte im Prozess neben seinem Anwalt Jürgen Vongries (r.).

Der Angeklagte im Prozess neben seinem Anwalt Jürgen Vongries (r.).

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Ein wegen Mordes an seiner Tochter angeklagter Mann soll seinen 13-jährigen und damit strafunmündigen Sohn aufgefordert haben, das Mädchen zu töten. Das sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Bundschuh am Donnerstag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Aschaffenburg. Der 46 Jahre alte Angeklagte soll den Lebensstil der 16-Jährigen nicht akzeptiert haben. Ihre Beziehung zu einem älteren jungen Mann habe dem Vater missfallen, sagte der Anklagevertreter. Mit seiner Tat im Mai 2017 habe der Syrer das Mädchen bestrafen wollen, um seine vermeintliche Ehre wiederherzustellen.

Das Skelett der Jugendlichen fanden Spaziergänger erst mehr als ein Jahr später in einem Wald bei Aschaffenburg in einem früheren Betonschacht, der zur Lagerung von Wildfutter gebaut worden war.

Ob der damals 13-jährige Sohn des Angeklagten dem Mädchen die tödlichen Messerstiche versetzte oder der Vater, konnten die Ermittler bisher nicht klären. Da der Junge zum Tatzeitpunkt jünger als 14 Jahre alt war, gilt er in Deutschland als schuldunfähig und kann damit nicht strafrechtlich verurteilt werden.

Zudem soll der angeklagte Syrer den damals 23 Jahre alten Freund der Tochter mit einem Messer angegriffen haben. Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann daher auch Mordversuch und gefährliche Körperverletzung zur Last.

Der 46-Jährige äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.

(mja/dpa)
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