G20-Krawalle in Hamburg Gericht verurteilt 36-Jährigen zu vier Jahren Haft

Hamburg · Zwei Jahre sind seit den schweren Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg vergangen. Jetzt hat ein Gericht einen der Gewalttäter zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt. Der hatte unter anderem Flaschen auf Polizisten geworfen.

 Ein Bild vom 7. Juli 2017: Aktivisten werfen im Schanzenviertel Holz in eine brennende Barrikade.

Ein Bild vom 7. Juli 2017: Aktivisten werfen im Schanzenviertel Holz in eine brennende Barrikade.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Zwei Jahre nach den Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg hat das Amtsgericht die bisher höchste Freiheitsstrafe gegen einen Tatverdächtigen verhängt. Ein 36-Jähriger wurde am Montag zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag bestätigte. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ darüber berichtet.

Der Angeklagte, der bereits zahlreiche Vorstrafen hat, soll am 7. Juli 2017 im Bereich des linksautonomen Kulturzentrums Rote Flora sechs leere Flaschen auf Polizeibeamte geworfen haben, um diese zu verletzen. Außerdem habe er andere zum Mitmachen aufgefordert. Deshalb sei er für die „Gewaltexzesse mit verantwortlich“ und müsse dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Bei dem Urteil nahm allerdings eine weitere Körperverletzung, die der Angeklagte unabhängig von den G20-Krawallen im März 2017 begangen hatte, einen hohen Anteil an der Gesamtstrafe ein. Dabei hatte der 36-Jährige einen behinderten Mann mit Schlägen und Tritten schwer verletzt.

Mit 50 Prozesstagen und fast 15 Monaten Verhandlungsdauer war es nach Angaben des Gerichtssprechers der bisher längste G20-Prozess. Bis Ende Mai hatte die Staatsanwaltschaft mehr als 900 Verfahren gegen 1228 Beschuldigte eingeleitet. Dabei wurden 310 Anklagen erhoben und mehr als 180 Urteile gesprochen.

(felt/dpa)
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