Urteil in Bamberg Zwölfeinhalb Jahre Haft wegen Mordes an elfjähriger Janina
Bamberg · Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft sollte der Mann, der Silvester 2015 die elfjährige Janina erschossen hat, lebenslang hinter Gitter. Das Gericht verurteilte den Täter nun zu zwölfeinhalb Jahren Haft.
Der 54-Jährige habe den Eltern den unwiederbringlichen Verlust ihres Kindes zugefügt, sagte der Vorsitzende Richter Manfred Schmidt in seiner Urteilsbegründung am Donnerstag am Landgericht Bamberg (Aktenzeichen 25 Ks 2110 Js 396/16).
"Die Sinnlosigkeit und Absurdität dieses Verbrechens ist schwer zu ertragen", hatte Oberstaatsanwalt Otto Heyder am Mittwoch am Landgericht Bamberg gesagt und eine Verurteilung wegen Mordes gefordert. Der Mann habe heimtückisch und aus krasser Eigensucht gehandelt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem gelernten Maurer vor, in der Neujahrsnacht in Unterfranken, im Dorf Unterschleichach (Landkreis Haßberge), auf eine Gruppe Feiernder geschossen haben. Dabei hatte die elfjähriges Janina tödliche Verletzungen erlitten. Auch eine mehrstündige Notoperation konnte das Kind nicht retten.
Die Mutter des Mädchens erzählte vor Gericht von ihrer Trauer. "Die Lücke wird sich nie schließen", sagte sie. "Vor einem Jahr noch waren wir eine glückliche Familie, Janina hat sich sehr auf ihren kleinen Bruder gefreut." Seit dem Tod ihrer Tochter sei das Leben ein Kampf. Als die Elfjährige starb, war ihr Bruder neun Wochen alt. "Ich kann nicht die Mutter sein, die ich war", sagte die Frau. "Es wird von Tag zu Tag schlimmer."