„Klimahysterie“ ist Unwort des Jahres Ein Plädoyer fürs Zuhören

Meinung | Düsseldorf · Mit „Klimahysterie“ kürt eine Jury nicht nur das Unwort des Jahres sondern auch das Thema, über das 2019 am heftigsten gestritten wurde. So treffend diese Wahl ist – die Hüter unserer Sprache ignorieren, dass in der Klima-Debatte auf beiden Seiten nur noch Totschlagargumente ausgetauscht werden.

 Das Wort „Klimahysterie“ wird am Ende der Pressekonferenz zum Unwort des Jahres auf den Mantel eines Fernseh-Praktikanten projiziert.

Das Wort „Klimahysterie“ wird am Ende der Pressekonferenz zum Unwort des Jahres auf den Mantel eines Fernseh-Praktikanten projiziert.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Manchmal reicht nur ein Wort, um eine Diskussion zu ersticken. „Klimahysterie“ ist so ein Wort. Ein klassisches Scheinargument. Wer es benutzt, hat kein Interesse, über den Klimawandel und seine Folgen zu diskutieren. Im schlimmsten Fall leugnet er beides. Es ist daher gut, dass der Begriff nun offiziell das „Unwort des Jahres“ ist. Die Jury der sprachkritischen Aktion hat „Klimahysterie“ aus Hunderten Einsendungen ausgewählt. Sie weist damit daraufhin, wie stark die wichtigste Debatte unserer Zeit zum Austausch von Totschlagbegriffen verkommen ist.