Unglück in Sachsen-Anhalt Verpuffung in Grube - alle 35 Bergleute gerettet

Teutschenthal · Bei einer Verpuffung in einer Bergbaugrube in Sachsen-Anhalt sind zwei Menschen verletzt worden. 35 weitere Menschen saßen unter Tage fest. Gegen Mittag gab die Polizei die Rettung bekannt.

 Ein Förderturm und Silos der GTS Grube Teutschenthal.

Ein Förderturm und Silos der GTS Grube Teutschenthal.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Nach einer Verpuffung in der Bergbaugrube Teutschenthal in Sachsen-Anhalt wurden etwa 35 Menschen aus rund 700 Metern Tiefe unter Tage gerettet. Sie befanden sich in Sicherungsräumen und waren mit Sauerstoff versorgt, wie ein Sprecher des Landesbergamts in Halle am Freitag sagte. Die Menschen konnten über den intakten Schacht an die Erdoberfläche gebracht werden.

Bei einer Verpuffung in der Grube im Saalekreis waren am Freitag nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen verletzt worden. Grund war demnach vermutlich ein explosives Gasgemisch, das sich gebildet hatte. Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Zuvor hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet.

In der Grube Teutschenthal arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 100 Menschen. In den vergangenen 15 Jahren wurde das im Jahr 1982 stillgelegte Bergwerk umgebaut. Heute handelt es sich um ein sogenanntes Versatzbergwerk. Dort werden auf 14 Quadratkilometern Grundfläche mineralische Abfälle deponiert, um die Grube zu stabilisieren. Bis in die 1980er Jahre wurden dort Kali und Steinsalze abgebaut.

Das in der Grube Teutschenthal für die Verfüllung von Hohlräumen verwendete Material stammt zum Teil aus Müllverbrennungsanlagen. „In dem Filterstaub ist auch Wasserstoff enthalten“, sagte Erik Fillinger, technischer Geschäftsführer der Grube am Freitag vor Journalisten. Das Landesbergamt hatte in einer ersten Stellungnahme die Vermutung geäußert, dass Wasserstoff bei der Verpuffung in der Grube eine Rolle gespielt haben könnte.

Für die Grube gebe es spezielle Sicherungs- und Rettungsszenarien, sagte der Abteilungsleiter Bergbau im Landesamt für Geologie und Bergwesen, Uwe Schaar, in Halle.

(atrie/dpa)
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