Studie des Umweltbundesamts Feinstaub vielerorts schon nahe des Grenzwerts

Berlin · In einigen deutschen Städten hat die Belastung der Luft mit Feinstaub bereits jetzt fast die erlaubte Jahresdosis erreicht. Das Umweltbundesamt fordert eine Verbesserung der Gegenmaßnahmen. Die bisherigen Maßnahmen sind offenkundig nicht wirksam genug.

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Foto: AP, AP

Die Zahl der Tage, an denen der Feinstaub-Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft überschritten wurde, lag in diesem Jahr in einigen Fällen bereits nahe des laut EU erlaubten Höchstwerts, wie die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf das Umweltbundesamt (UBA) berichtete. Gestattet sind maximal 35 Mikrogramm pro Jahr, an einzelnen Messstellen sind demnach schon jetzt mehr als 30 Mikrogramm erreicht.

In Berlin sowie in Frankfurt/Oder verzeichneten bestimmte Messstellen laut "Welt" 31 bis 33 Tage mit überschrittenem Feinstaub-Tagesmittelwert. In Leipzig und Halle seien es schon 30 kritische Tage. UBA-Experte Marcel Langner forderte bessere Gegenmaßnahmen. Es müsse "dringend" weitere Maßnahmen geben, sagte er.

Ostdeutschland sei in diesem Jahr witterungsbedingt bislang besonders betroffen, heißt es in dem Bericht. Langner zufolge wird der Grenzwert vor allem in Städten und Ballungszentren überschritten, wo viel Verkehr herrscht. Die Feinstaub-Belastung habe in den vergangenen Jahren "nicht signifikant" abgenommen, sagte der Fachmann der Bundesbehörde. Der Gesetzgeber sei nun gefordert, die Luftqualität zu verbessern.

"Wir müssen die Grenzwerte weiter senken", sagte Langner. Er plädierte darüber hinaus auch für die Ausweitung von Durchfahrtsverboten für Lastwagen in Städten und den Einbau von Rußfiltern in Baumaschinen.

Feinstaub entsteht bei Verbrennungsprozessen in Motoren, Heizungen, Kraftwerken und Fabriken. Vor allem Dieselmotoren sind eine Hauptquelle. Er bildet sich aber auch durch den Reifen- und Bremsabrieb von Autos, in der Folge von Emissionen aus der Tiermast und durch natürliche Prozesse wie die Bodenerosion.

Die winzigen Partikel dringen tief in die Lungen oder sogar in den menschlichen Blutkreislauf ein. Laut UBA weisen Untersuchungen ein verstärktes Auftreten von Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen bei hohen Feinstaubkonzentrationen nach. Besonders chronisch kranke Menschen sind anfällig.

(AFP)
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