Giftanschlag an der TU Darmstadt 40-köpfige Soko hat Mordermittlungen aufgenommen

Update | Darmstadt · Am Montag mussten sich sieben Menschen wegen Vergiftungserscheinungen in ärztliche Behandlung begeben, nachdem sie auf dem Campus Getränke zu sich genommen haben. Jetzt spricht die Uni von einem mutmaßlichen Giftanschlag.

 Einsatzkräfte untersuchten den Campus nach weiteren kontaminierten Produkten.

Einsatzkräfte untersuchten den Campus nach weiteren kontaminierten Produkten.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Nach dem Auftreten von Vergiftungserscheinungen bei sieben Menschen an der Technischen Universität (TU) Darmstadt sind Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts des versuchten Mordes gegen Unbekannt eingeleitet worden. Eine 40-köpfige Mordkommission wurde eingerichtet, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in der südhessischen Stadt am Dienstag mitteilten. Nach derzeitigen Erkenntnissen liege einen Tag nach den Vorfällen keine akute Gefährdung mehr vor.

Nach den Vergiftungserscheinungen bei mindestens sieben Menschen sprach die Uni von einem mutmaßlichen Giftanschlag. „Wir sind erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat, die sich an unserer Universität ereignet hat“, teilte die Präsidentin der Hochschule, Tanja Brühl, am Dienstag mit. Nach ersten Ermittlungen der Polizei seien die Betroffenen vermutlich Opfer eines Giftanschlags geworden. „Ich werde so schnell wie möglich mit ihnen persönlichen Kontakt aufnehmen, sofern es ihr Zustand erlaubt.“

Am Montag waren nach Angaben der Polizei mehrere Menschen mit Vergiftungserscheinungen wie Unwohlsein und Verfärbungen in Kliniken gebracht worden. Um welchen Stoff es sich handelt, soll eine Laboranalyse zeigen. Auch weitere Lebensmittel und Getränke, die auf dem Campus Lichtwiese waren, werden untersucht. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Milch-Packungen und Wasserbehälter im Gebäude L201 auf dem Campus zwischen Freitag und Montag mit dem Stoff versetzt wurden.

(lils/dpa)
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