Trotz Klimaschutzsorgen Auto bleibt für Pendler das beliebteste Verkehrsmittel

Wiesbaden · Allen Klimaschutzsorgen zum Trotz hat die Zahl der Autos in Deutschland weiter zugenommen. Anfang Januar 2021 waren 48,2 Millionen Pkw in Deutschland zugelassen, das waren 14 Millionen mehr als zehn Jahre zuvor.

 Lange Staus sind in Deutschland alltäglich. Viele Arbeitnehmer fahren mit dem Auto zu Arbeit.

Lange Staus sind in Deutschland alltäglich. Viele Arbeitnehmer fahren mit dem Auto zu Arbeit.

Foto: dpa/Ursula Düren

Mehr als zwei Drittel aller Erwerbstätigen (68 Prozent) fuhren 2020 mit dem Auto zur Arbeit – auch bei Strecken von weniger als zehn Kilometern, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. In den privaten Haushalten ging der Trend in den vergangenen zehn Jahren offenbar zum Zweit- oder Drittwagen: Kamen 2010 auf 100 Haushalte noch 102 Autos, so waren es zehn Jahre später schon 108, wie die Statistiker mitteilten.

Das Auto ist demnach für Millionen Berufspendlerinnen und -pendler als Beförderungsmittel erste Wahl, auch auf kürzeren Strecken. Fast die Hälfte aller Erwerbstätigen (48 Prozent) hat nach eigenen Angaben weniger als zehn Kilometer zum Arbeitsplatz zurückzulegen. Für 29 Prozent ist der Weg zur Arbeit zehn bis unter 25 Kilometer lang, 14 Prozent legen 25 bis unter 50 Kilometer zurück.

Öffentliche Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn nutzten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr gut 13 Prozent der Erwerbstätigen; zehn Prozent sagten, sie führen regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Im EU-Vergleich liegt Deutschland im Hinblick auf die führende Rolle des Autos laut Statistikamt in etwa im Durchschnitt: 84 Prozent des motorisierten Personenverkehrs entfielen 2018 hierzulande auf Pkw, neun Prozent auf Züge, sechs Prozent auf Busse und zwei Prozent auf Tram und U-Bahnen. 2010 lag der Anteil des Autos am motorisierten Personenverkehr in Deutschland bei 85 Prozent. Im Durchschnitt aller EU-Mitgliedstaaten machten im Jahr 2018 Autos 81 Prozent des motorisierten Personenverkehrs aus.

(ala/AFP)
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