Trauer und Entsetzen in Triftern Bräutigam stirbt nach Junggesellenabschied – auch Busfahrer tot

Triftern/Schladming · Die Trauer und das Entsetzen sind groß: Bei einem schweren Busunglück ist am Wochenende ein junger Mann während seines eigenen Junggesellenabschieds ums Leben gekommen. Auch der Busfahrer ist gestorben.

Der deutsche Reisebus ist auf der Rohrmooser Landstraße L722 in Richtung Schladming in der sog. «Schlösselkehre» über eine Böschung gestürzt.

Der deutsche Reisebus ist auf der Rohrmooser Landstraße L722 in Richtung Schladming in der sog. «Schlösselkehre» über eine Böschung gestürzt.

Foto: dpa/Vogl-Perspektive.At - Mike Vogl

„Jeder ist erst einmal sprachlos und betroffen“, sagte Trifterns Bürgermeisterin Edith Lirsch am Montag. „Man versucht das erst einmal zu realisieren.“ Manche hätten erst am Montag von dem Unglück erfahren. Der Bräutigam sei in dem 5300-Seelen-Ort im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn beliebt gewesen. Er habe sich bei der örtlichen Feuerwehr engagiert und stets mit angepackt, wenn etwas zu tun war.

Der 31-jährige Mann hatte mit Freunden einen Rodelausflug anlässlich seines Junggesellenabschieds nach Schladming in Österreich unternommen. Nach Angaben des Roten Kreuzes wurde bei dem Unfall am späten Samstagabend außerdem vier weitere Insassen schwer und 26 leicht verletzt. An Bord waren insgesamt 32 Männer aus Niederbayern. Der schwer verletzte Fahrer des Fahrzeugs ist gestorben. Der 51-Jährige starb am Dienstag in den Morgenstunden im Krankenhaus in Schwarzach. Er war nach dem Unfall am späten Samstagabend in kritischem Zustand in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden.

Knapp ein Dutzend von ihnen zählten laut Bürgermeisterin zu der Gruppe um den Getöteten. Auch von ihnen seien einige leicht bis schwer verletzt worden und mussten teils im Krankenhaus behandelt werden. Sie hätten alles richtig machen wollen und die Busfahrt gebucht, um nicht mit Privatautos fahren zu müssen.

Die Ermittlungen zu dem Busunglück haben vorerst keine gesicherten Erkenntnisse zu der Unfallursache gebracht. Das sagte ein Sprecher der Polizei in der Steiermark am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zwar wurden Mitglieder der niederbayerischen Gruppe befragt, die mit dem Bus in Schladming verunglückten.

In der gleichen Kehre, wo der Bus über einen Abhang auf einen Gebäudekomplex mit einer Schmiede und Ferienwohnungen stürzte, kam es schon 2017 zu einem schweren Unfall. Laut dem örtlichen Feuerwehrkommandanten Gerald Petter krachte damals ein Holztransporter auf das Gebäude. Sonst sei es dort aber zu keinen Unglücken gekommen. „Es ist normalerweise keine gefährliche Stelle“, sagte er der dpa. Am Samstag sei die Straße weder nass noch glatt gewesen, erst nach dem Unfall habe es zu schneien begonnen.

(felt/dpa)
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