63-Jährige aus Ostwestfalen verschwunden Totschlag ohne Leiche? - Polizei steht vor Rätsel

Vieles deutet auf ein Verbrechen hin, aber es gibt keine Leiche. Die Ermittler wollen den in U-Haft sitzenden Ehemann der verschwundenen Frau aus Ostwestfalen überführen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung bei der Suche nach einer 63-Jährigen aus dem ostwestfälischen Rietberg um Hilfe. Die Frau ist seit Mitte Dezember 2012 verschwunden. Ihr 67 Jahre alter Mann sitzt in Untersuchungshaft. Er behauptet, seine Frau sei mit ihrem neuen Lebensgefährten ins Ausland gegangen. Die Ermittler gehen aber eher davon aus, dass der Mann seine Frau getötet und versteckt hat. "Wir wissen nicht, wo wir anfangen sollen zu suchen", sagte der Leiter der Mordkommission, Markus Mertens, am Dienstag in Gütersloh. Darum sei man auf Hinweise angewiesen.

Die 63-Jährige sei zuletzt am 18. Dezember bei einem Besuch ihrer ehemaligen Kollegen im Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh gesehen worden, berichtete die Polizei. Verwandte der Frau hatten Ende März Vermisstenanzeige erstattet. Der Mann sei am 3. April als Zeuge vernommen worden und habe sich in Widersprüche verwickelt.
Daraufhin sei das Haus des Ehepaars durchsucht worden. Man habe menschliches Blut gefunden. Ob es von der Frau stammt, ist noch unklar.

Zudem hätten Leichenhunde im Haus und am Autokofferraum des Mannes angeschlagen, sagte Staatsanwalt Veit Walter. Darum sei Haftbefehl beantragt und erlassen worden. Leichenhunde könnten sich aber auch irren, räumte Mertens ein. "Wenn die Frau aber tot ist, dann gehen wir davon aus, dass das Fahrzeug zum Transport verwendet wurde." Es gebe keine Hinweise auf einen Kampf. Das Mobiltelefon der Frau sei lange nach ihrem Verschwinden im Raum Rietberg eingeloggt gewesen.
Genaue Verbindungsdaten lägen aber noch nicht vor.

Der Anwalt des 67-Jährigen, Holger Rosteck, sagte auf Anfrage, sein Mandant gehe davon aus, dass seine Frau noch lebe. Auf einer gemeinsamen Reise im Mai 2012 habe man in Dubai einen brasilianischen Arzt kennengelernt. Marion L. leidet an einer Lungenkrankheit. Am 20. Dezember habe sich die Frau zusammen mit dem Arzt von ihm verabschiedet. Zudem habe Marion L. ihm gesagt, dass sie sich sowohl als Patientin als auch als Frau bei dem Arzt sehr gut aufgehoben fühle. Rosteck zufolge war das Paar seit 2004 verheiratet.

(lnw/sap)
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