Versicherungsbetrug Totgeglaubter Kanufahrer muss sechs Jahre in Haft

London (RPO). Jahrelang galt der britische Kanufahrer John Darwin als tot. Nun hat ein Gericht in England John Darwin und seine Frau Anne wegen Versicherungsbetrugs zu jeweils mehr als sechs Jahren Haft verurteilt. Das Gericht in Teesside im Nordosten Englands verurteilte John Darwin zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und drei Monaten. Seine Frau muss sechs Jahre und sechs Monate hinter Gitter.

 Lebten heimlich zusammen: John Darwin und seine Frau Anne.

Lebten heimlich zusammen: John Darwin und seine Frau Anne.

Foto: Screenshot Times

Gegen John Darwin lagen sieben Anklagepunkte wegen Betrugs und einer wegen falscher Aussagen für den Erwerb eines Passes vor. Der Kanufahrer hatte sich im März schuldig bekannt. Seine Frau stritt dagegen jegliche Verantwortung ab und sagte noch während des Prozesses, ihr Mann habe sie zu den Straftaten genötigt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 56-jährige Anne Darwin ihrem Mann bei dessen Verschwinden geholfen hatte. So konnte John Darwin seinen wachsenden Schulden entkommen, während seine Frau die Lebensversicherung in Höhe von 250.000 Pfund (327.000 Euro) kassierte. Die Geschworenen sprachen Anne Darwin in sieben Anklagepunkten wegen Betrugs und in neun Punkten wegen Geldwäsche schuldig.

Während des siebentägigen Prozesses hatten auch die Söhne des Paares, der 32-jährige Mark und der 29-jährige Anthony, ausgesagt. Mark hatte gesagt, er könne es nicht glauben, dass seine Mutter gewusst habe, dass der Vater noch am Leben gewesen sei und dass sie ihre Söhne jahrelang angelogen habe. Seine Mutter habe geweint, als sie vom angeblichen Tod ihres Mannes gesprochen habe.

John Darwin war 2002 angeblich bei einem Kanu-Ausflug ums Leben gekommen. Ende 2007 tauchte er dann plötzlich auf einem Polizeirevier auf und tat zunächst so, als habe er sein Gedächtnis verloren. Wegen seiner gepflegten Sonnenbräune und seines guten gesundheitlichen Zustands kamen die Beamten ihm aber schnell auf die Schliche. Seine Frau wurde von der Presse in Panama aufgestöbert. Das Ehepaar hatte in dem mittelamerikanischen Staat ein neues Leben begonnen.

(afp2)
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