Baader, Ensslin und Raspe Totenmasken von RAF-Terroristen aufgetaucht

München (RPO). Die lange als verschollen geltenden Totenmasken der drei RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe sind nun wohl in einem ostdeutschen Kunsthandel aufgetaucht. Sie hätten in einem Karton mit der Aufschrift "Die drei Verbrecher" gelagert, nun hat ein Kunsthändler die Masken erworben.

 Das Grab von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in Stuttgart.

Das Grab von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in Stuttgart.

Foto: ddp

Die drei Masken, die der Tübinger Bildhauer Georg Halbritter wenige Stunden nach dem Suizid der drei Terroristen gefertigt hatte, galten mehr als drei Jahrzehnte lang als verschollen. Nun berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" vom Wiederauftauchen der Gipsabdrücke.

Ein Kunsthändler aus Zinnowitz habe die drei Gipsabdrücke erworben. Er berichtete dem Magazin, die Tochter Halbritters habe erst Jahre nach dem Tod des Künstlers dessen Nachlass gesichtet. Im Atelier habe sie einen Karton entdeckt, in dem die drei Totenmasken lagerten. Der Karton habe den handschriftlichen Vermerk "Die drei Verbrecher" getragen. Jetzt will der Händler die Masken laut "Focus" einem Museum zur Verfügung stellen, "damit sie nicht in die Hände von irgendwelchen Verehrern geraten".

Baader, Ensslin und Raspe hatten im Oktober 1977 in ihren Hochsicherheitszellen in Stuttgart-Stammheim Selbstmord begangen. Eine Nacht später sezierte der Tübinger Gerichtsmediziner Hans Joachim Mallach die Körper. Nach der Obduktion blieben die Leichen noch einen Tag und eine Nacht im Institut liegen. In dieser Zeit arbeitete Halbritter an den Leichen und fertigte mit Einwilligung von Ensslins Vater die Totenmasken an.

(DDP/jre)
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