Tötung von Polizisten in Kusel Ermittler gehen von nur noch einem Täter aus

Kaiserslautern · Im Fall der nahe Kusel in der Pfalz erschossenen Polizisten besteht gegen einen der beiden Verdächtigen kein Mordverdacht mehr. Das teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Dienstag mit.

  Blumen und Kerzen stehen an dem Tatort, an dem zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden

 Blumen und Kerzen stehen an dem Tatort, an dem zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Haftbefehl gegen den 32-Jährigen bleibe aber wegen gewerbsmäßiger Wilderei und Strafvereitelung bestehen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Sie geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der 38-jährige Haupttäter allein schoss.

Ein 29 Jahre alter Polizeikommissar und eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin waren am 31. Januar bei Kusel erschossen worden, als sie ein Fahrzeug kontrollieren wollten. Noch am selben Tag hatte die Polizei im Saarland die beiden Verdächtigen festgenommen, die anschließend wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes in Untersuchungshaft saßen.

Die Ermittler waren bislang davon ausgegangen, dass beide Männer die Tat begangen und auch beide geschossen haben, um eine vorherige Jagdwilderei zu verdecken. Im Wagen, mit dem die beiden Männer wohl unterwegs waren, wurden zahlreiche erlegte Wildtiere entdeckt. An den beiden mutmaßlichen Tatwaffen seien keine Finger- oder DNA-Spuren des 32-Jährigen entdeckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft nun mit.

Der 32-Jährige hatte in den Vernehmungen eingeräumt, mit dem anderen Beschuldigten in der Tatnacht gewildert zu haben. Er bestritt aber, die tödlichen Schüsse abgefeuert zu haben. Der andere Verdächtige, ein 38-Jähriger, schweigt bislang zu den Vorwürfen. Gegen ihn ermittelt inwischen auch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen des Verdachts der Jagdwilderei.

Die Tat löste bundesweit großes Entsetzen auf. Die beiden getöteten Polizisten wurden inzwischen unter großer Anteilnahme beigesetzt.

(ahar/dpa/afp)
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