Prozess um Doppelmord aus Krailling Tötete Onkel die Mädchen aus Habgier?
München · Knapp zehn Monate nach dem brutalen Doppelmord an zwei Mädchen aus dem bayerischen Krailling hat der Prozess in München begonnen. Der Onkel wird angeklagt, die beiden Schwestern im März vergangenen Jahres aus Habgier ermordet zu haben.
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Der Prozess gegen den Onkel der beiden ermordeten Mädchen aus Krailling hat am Dienstag vor dem Landgericht München II begonnen. Thomas S. soll die elfjährige Chiara und die achtjährige Sharon im März vergangenen Jahres aus Habgier ermordet haben. Der Mann habe sich mit dem Bau eines Hauses schwer verschuldet.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der vierfache Vater an ein Erbe kommen wollte. Nach Ansicht der Anklage wollte er ursprünglich eigentlich auch die Mutter der Kinder umbringen. Anschließend hätte er die Tat als erweiterten Selbstmord tarnen wollen. Dann wäre seine Ehefrau als Schwester Erbin gewesen.
Demnach sollte es so aussehen, als hätte seine Schwägerin zuerst ihre Töchter getötet und sich dann selbst das Leben genommen. S. musste diesen Plan der Anklage zufolge aber fallen lassen, weil die Frau in der Tatnacht später als von ihm erwartet nach Hause kam.
Die Mutter fand ihre beiden toten Kinder, als sie am frühen Morgen nach Hause kam. Sie hatte in der nur 50 Meter entfernten Musikkneipe ihres Lebensgefährten geholfen.
Die Anklage stützt sich auf Indizien und DNA-Spuren.Bei dem Mord soll er ein Seil, eine Hantelstange und ein Küchenmesser benutzt haben. Der 51-Jährige selbst verweigerte in den bisherigen Vernehmungen die Aussage. Bei seiner Festnahme wenige Tage nach der Tat hatte er die Vorwürfe bestritten.
Bisher sind 13 Prozesstage bis zum 27. März angesetzt. Am Dienstag sollen zunächst Polizeibeamte als Zeugen gehört werden, die am Tatort waren. Am Mittwoch sollen dann Rettungskräfte aussagen.
