Rückblick Tim K. - der Amokläufer von Winnenden
Tim K. ist am Mittwoch, 11. März 2009, im baden-württembergischen Winnenden Amok gelaufen. Er hat insgesamt 15 Menschen, darunter neun Schüler und drei Lehrer seiner ehemaligen Schule, getötet und anschließend sich selbst erschossen.
Er galt als "völlig unauffällig", liebte seinen Sport: Tischtennis. Das Bild zeigt den Jungen, der nun mit 17 Jahren Amok lief, bei einer Siegerehrung der Bezirksmeisterschaften der Jugend im Tischtennis im Jahr 2004.
Hier ging er zur Schule, als Amokläufer kehrte er zurück - die Albertville-Realschule in Winnenden. Tim K. lief nach Angaben der Polizei wortlos durch die Gänge seiner früheren Schule. Im ersten Obergeschoss tötete er neun Schüler und drei Lehrer.
Mit dieser Waffe, einer Beretta seines Vaters, richtete Tim K. Schüler und Lehrer hin.
Ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr ist vor Ort. Erste Erklärungsversuche: "Er war halt schlecht in der Schule", sagte ein 19-Jähriger, der den Amokläufer kennt. Tim K. hatte die Realschule 2008 verlassen - mit einem mittelmäßigen Abschluss. Danach ging er auf eine weiterführende Schule für kaufmännische Berufe.
Tim K. galt als "völlig normal, kein bisschen auffällig." So beschreiben ihn Sportkollegen, Bekannte und Mitschüler. Bei der Abschlussfeier seines Jahrgangs stand er 2008 am Rand. Er sei zwar "integriert ins Vereins- und Gemeindeleben" gewesen, habe aber wenig Freunde gehabt und sich zum Einzelgänger entwickelt.
Das Elternhaus: Tim K. soll ein Arsenal von Luftdruckwaffen in seinem Zimmer gehabt haben. Und auch viele Horrorvideos.
Noch am Vormittag durchsuchte die Polizei das Haus des Amokläufers in Leutenbach. Dort fanden die Beamten 14 Waffen, die dem Vater gehören. Eine fehlte - vermutlich die Waffe mit der Tim K. seine Opfer tötete.
Das Schützenhaus: Der Vater des Amokläufers war ein Sportschütze und Mitglied im Schützenverein SSV Leutenbach. Daher besaß er legal insgesamt 15 Schusswaffen. Sein Sohn allerdings war nicht im Verein. Manchmal begleitete er seinen Vater.
Die Wirtin des Schützenhauses kennt den jungen Amokläufer. Er sei alle paar Monate mit seinem Vater dort gewesen. Die 58-Jährige beschreibt Tim K. als "ganz lieb" und "nicht auffällig". Er sei ein "schmaler, hübscher, junger Mann" gewesen. Sie schätzte Tim K. aber auch als Einzelgänger ein.