Nach Neonazi-Mordserie Terrorzelle: Mehr als 5000 Beweisstücke

Berlin · Die Bundesanwaltschaft muss im Fall der Neonazi-Terrorzelle mehr als 5000 Beweisstücke sichten. Hinzu komme eine Unmenge von Daten und Handyverbindungen, sagte Generalbundesanwalt Harald Range in einem Interview.

Das Neonazi-Trio und seine Helfer
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Foto: dapd, BKA/Ostthueringer Zeitung

Range sagte im SWR weiter, deshalb sei trotz der intensiven Ermittlungen der vergangenen Monate erst gut ein Viertel der Beweisstücke ausgewertet. Alles brauche Zeit. "Da geht Sorgfalt vor Schnelligkeit."

Der Leiter der Karlsruher Anklagebehörde versprach zugleich, eng und vertrauensvoll mit den Untersuchungsausschüssen im Bundestag und im Thüringer Landtag zusammenzuarbeiten. Der Sachverhalt zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werde von den Ausschüssen politisch und organisatorisch bewertet, während seine Behörde die strafrechtliche Bewertung vorzunehmen habe.

Mögliche Versäumnisse der Bundesanwaltschaft bei der lange unentdeckt gebliebenen Mordserie der Zwickauer Terrorzelle soll laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" eine interne Sonderermittlerin prüfen.

Wie das Magazin vorab unter Berufung auf Berliner Justizkreise meldete, fiel die Wahl auf die ehemalige Richterin am Bundesgerichtshof, Ruth Rissing-van Saan. Sie solle vor allem klären, ob es Ansätze für weitaus frühere Ermittlungen gegen die rechtsterroristische Organisation "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) gegeben habe.

(APD/das)
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