Münster Tebartz-van Elst nimmt nicht an Bischofskonferenz teil

Münster · Der vom Papst beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nimmt nicht am Treffen der katholischen Bischöfe in Münster teil. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, zum Auftakt der Vollversammlung am Montag bestätigt.

So leben die deutschen Bischöfe
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Foto: dpa, Uwe Zucchi

Bis zuletzt war unklar, ob der wegen ausufernder Baukosten und seiner Amtsführung umstrittene Limburger Kirchenmann sein Recht wahrnehmen und an der Tagung der Bischöfe teilnehmen würde. Das Bistum Limburg wird bei der Vollversammlung durch Weihbischof Thomas Löhr vertreten. Löhr sei vollwertiges Mitglied der Vollversammlung und besitze auch das Stimmrecht, sagte Bistumssprecher Stephan Schnelle.

Der Papst wird nach Einschätzung des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch frühestens in der kommenden Woche über die Zukunft des beurlaubten Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst entscheiden. In den nächsten Tagen seien alle zuständigen Würdenträger im Vatikan in Exerzitien, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Münster. "Wir hoffen, dass eine Entscheidung (des Papstes) nicht zu lange auf sich warten lässt im Interesse aller Beteiligten", fügte er zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz hinzu.

Keine Entscheidung zu Wiederverheirateten

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz wird bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in dieser Woche noch keinen Beschluss zum Thema der wiederverheirateten Geschiedenen fassen. Der Vorsitzende der Konferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, erklärte am Montag in Münster, die Oberhirten würden das Thema debattieren, ein endgültiger Antrag für die Weltbischofssynode in Rom werde aber erst beim Ständigen Rat im April verabschiedet. Zollitsch betonte, der Vortrag, den Kurienkardinal Walter Kasper vor wenigen Wochen in Rom in Anwesenheit des Papstes gehalten habe, zeige auch für die deutschen Bischöfe die Richtung an.

Im Vorfeld der Versammlung in Münster hatten Medien berichtet, die Bischöfe wollten bereits in dieser Woche ihre Position zu dem schwierigen Thema festlegen. Katholiken, die nach einer Scheidung erneut eine Zivilehe eingehen, gehören weiterhin zur katholischen Kirche, sind aber vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen.
Verschiedene Bischöfe hatten in den vergangenen Jahren vorgeschlagen, dies zu ändern.

In der Deutschen Bischofskonferenz sind die katholischen Bischöfe der 27 deutschen Bistümer zusammengeschlossen.
Oberstes Gremium ist die Vollversammlung mit derzeit 66 Mitgliedern (März 2014), Vorsitzender seit 2008 der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch.

Die Bischöfe treffen sich zweimal jährlich - im Frühjahr an wechselnden Orten, im Herbst jeweils in Fulda. Dabei koordinieren sie die Aufgaben der Bistümer oder wählen - wie jetzt in Münster - einen neuen Vorsitzenden.

Gegründet wurde die Deutsche Bischofskonferenz gegen Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), das konstituierende Treffen war am 2. März 1966. Sie trat an die Stelle der Fuldaer Bischofskonferenz von 1867, deren Beschlüsse rechtlich nicht bindend waren. Ein Sekretariat in Bonn kümmert sich um organisatorische Aufgaben.

(dpa)
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