Erfolgreicher "Schull- und Veedelszöch" in Köln Tausende verfolgen närrisches Wochenend-Treiben

Düsseldorf (rpo). Tausende Jecken haben sich am Wochenende für den Rosenmontag warmgefeiert. Unter anderen lockten in Nordrhein-Westfalen zahlreiche närrischen Umzügen und Aktionen. Allein den Kölner "Schull- und Veedelszöch" begleiteten mehrere hunderttausend Zuschauer.

Mit dem "Schull- und Veedelszöch" (Schul- und Stadtteilzügen) in Köln, beteiligen sich rund 8000 Schüler und Vertreter von Kölner Vereinen am närrischen Treiben.

Dabei blieb die Lage in NRW kurz vor dem "höchsten rheinischen Feiertag" - den Rosenmontag - weitgehend ruhig. Nach Angaben des Lagezentrums im nordrhein-westfälischen Innenministerium wurden bis zum Nachmittag keine besonderen Vorkommnisse gemeldet. Allein am Samstag waren bei landesweit 4500 Alkoholkontrollen 143 Blutproben und 71 Atemalkoholmessungen veranlasst worden. Damit liege man in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, hieß es.

"Schull- und Veedelszöch" in Köln

Bei den Kölner "Schull- und Veedelszöch" nahmen die jungen Jecken von rund 40 Schulen vor allem die Einsparmaßnahmen aufs Korn. Auf Motivwagen kritisierten die jungen Narren unter anderem die Zustände an den Schulen, die Auswirkungen der Pisa-Studie oder den Bildungsstress. Am Samstagabend hatte sich in Köln-Ehrenfeld bereits der Geisterzug formiert. Die schaurig-schönen Gestalten hatten dabei aber durchaus weltliche Probleme - so wurde auf Transparenten unter anderem gegen die geplanten Sozialeinschnitte protestiert.

Auch auf der Düsseldorfer Königsallee, der noblen "Kö", herrschte am Wochenende das närrische Volk. Beim schrillen "Tuntenball" absolvierten am Samstagnachmittag rund 40 als Frauen verkleidete Männer einen Hindernis-Parcours. Einige Teilnehmer versuchten die Strecke sogar in hochhackigen Schuhen zu bewältigen. Eine Jury kürte schließlich den Sieger. Am Sonntag ließen es die Düsseldorfer Jecken dann "venezianisch" zugehen.

Auch in Münster forderten Narren ihr Recht

Aber auch in westfälischen Metropolen wie Münster forderten die Narren ihr Recht ein. Dort wurde der Stadtschlüssel am Sonntagvormittag den Jecken übergeben. Und am Rosenmontag starten rund 120 Wagen und Fußgruppen um 12.11 Uhr zum närrischen Umzug. Das Motto in diesem Jahr lautet: "Wenn für lau, dann jau!"

Aber auch mit kleineren Umzügen wurde in Nordrhein-Westfalen karnevalistische Stimmung verbreitet. So startete am Sonntagnachmittag in Wuppertal der traditionelle Rosensonntagszug, der in diesem Jahr von Barmen nach Elberfeld zog. Rund 500 Karnevalisten wollten den Zug begleiten.

Die Polizei warnte derweil vor Langfingern an den "tollen Tagen". In der närrischen Zeit seien vermehrt Wohnungseinbrüche und Diebstähle festzustellen, sagte Andreas Czogalla, Sprecher der Düsseldorfer Polizei. "Viele Leute sind dann auf den Straßen und in Kneipen unterwegs. Das nutzen Wohnungseinbrecher und Taschendiebe aus."

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