Reformprozesses in Frankfurt gestartet Kardinal Woelki kritisiert Synodalversammlung

Kontrovers geführte Diskussionen haben den letzten Tag der ersten Synodalversammlung der katholischen Kirche in Deutschland am Samstag geprägt. Die 230 Teilnehmer des Reformprozesses Synodaler Weg sprachen über Sexualität, Zölibat und die Position von Frauen in der Kirche.

 Rainer Maria Kardinal Woelki hält eine Predigt in Köln (Archivbild).

Rainer Maria Kardinal Woelki hält eine Predigt in Köln (Archivbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Die erste Etappe des Synodalen Wegs wäre also geschafft. Zufrieden sind viele, erleichtert manche, enttäuscht bis entsetzt einige. Die ganze Bandbreite der Bewertungen dieses Reformdialogs der katholischen Kirche spiegelt sich ausgerechnet in den Wahrnehmungen der beiden einzigen anwesenden Kardinäle. Während Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Frankfurter Haus am Dom von einem „geistlichen Experiment“ sprach, bei dem Laien und Geistliche „auf Augenhöhe und voller Respekt miteinander“ debattiert hätten - sein Stellvertreter, Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück, hatte sogar eine „großartige Zukunftswerkstatt“ erlebt -, wetterte der Kölner Erzbischof über die seit Donnerstag in Frankfurt tagende Versammlung in einem Interview mit dem Domradio: „Es sind eigentlich alle meine Befürchtungen eingetreten. Ich habe ja sehr deutlich gemacht, dass ich eine große Sorge habe, dass hier quasi ein protestantisches Kirchenparlament durch die Art der Verfasstheit und der Konstituierung dieser Veranstaltung implementiert wird. Das ist für mich eigentlich auch eingetreten. Die wesentlichen Voraussetzungen ekklesiologischer Art mit Blick auf das, was Katholische Kirche ist, werden – für meine Begriffe – in vielen Redebeiträgen ignoriert“, sagte er.