Wer übernimmt die Kosten? Summender Rasierer löst Großeinsatz an Nürnberger Bahnhof aus

Nürnberg · Großeinsatz am Nürnberger Hauptbahnhof mit Sperrung von Gleisen und Schließung von Geschäften. Dadurch kommt es zu Verspätungen - doch die vermeintliche Gefahr ist dann doch sehr banal.

Ein summender und scheinbar herrenloser Rucksack hat am Nürnberger Hauptbahnhof einen Großeinsatz ausgelöst. Es seien rund 50 Einsatzkräfte - darunter Spezialkräfte zur Entschärfung - ausgerückt, die potenzielle Gefahrenquelle in dem Gepäckstück habe sich aber als Elektrorasierer herausgestellt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Ein 85-Jähriger habe den Rucksack vorübergehend im Wartebereich abgestellt. Wegen des Einsatzes verspäteten sich Züge, 15 Geschäfte mussten vorübergehend schließen.

Mitarbeiter der Deutschen Bahn hatten am Dienstagmittag wegen des Gepäckstücks, das hinter Stühlen versteckt war und aus dem brummende Geräusche kamen, die Polizei gerufen. Daraufhin wurden große Teile des Bahnhofs gesperrt und der Zugverkehr auf Gleisen nahe des Bahnhofs eingestellt. Eine Stunde später sei der 85-Jährige zurückgekommen. Er habe den Polizisten den Rucksack genau beschreiben können und sei so als Eigentümer identifiziert worden. Daraufhin fanden Beamte den vibrierenden Rasierer in dem Gepäckstück.

Ein Polizeisprecher sagte, es werde nun geprüft, wer die Einsatzkosten bezahlen muss. Grundsätzlich kann man in Regress genommen werden, wenn man leichtfertig solche Einsätze auslöst. Außerdem kann es in solchen Fällen zivilrechtliche Forderungen Geschädigter geben.

(june/dpa)
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