Untersuchung in Stuttgart 37 Studenten brechen Prüfung ab - Uni zweifelt Atteste an

Hohenheim · 37 Studenten der Stuttgarter Universität Hohenheim haben mitten in einer Prüfung den Saal verlassen und danach alle ein Attest desselben Arztes vorgelegt. Nun untersucht die Uni die Angelegenheit - und weitere Fälle.

 Studenten im Hörsaal (Symbolbild).

Studenten im Hörsaal (Symbolbild).

Foto: dpa/Michael Reichel

Die Studenten hätten Atteste vorgelegt, in denen entweder Schwindel und Sehstörungen oder Übelkeit und Erbrechen diagnostiziert worden waren, sagte Universitätssprecher Florian Klebs. Zuerst hatte die „Stuttgarter Zeitung“ über den Vorfall Ende Mai berichtet.

„Wenn eine Prüfung angetreten wird, sind die Hürden für einen Abbruch sehr hoch. Es muss nachgewiesen werden, dass ein Student plötzlich und unvorhersehbar daran gehindert wird, sein Wissen abzurufen“, sagte Klebs. Dafür sei auch eine ausreichende Untersuchung notwendig.

Doch das zweifelt die Uni an. Deshalb seien die Abbrecher kurz nach der Prüfung aufgefordert worden, eine Stellungnahme abzugeben. Bei 33 der 37 Wirtschaftsstudenten war demnach auch das ohne Erfolg. In vier weiteren Fällen gebe es noch Detailfragen des Prüfungsausschusses.

Für vier Abbrecher könnte der Vorfall weitreichende Folgen haben. Für sie war es der dritte und damit letzte Prüfungsversuch. Ohne guten Grund droht ihnen die Exmatrikulation. Außerdem untersucht die Uni nun 103 weitere Atteste, die der Arzt vom 22. bis 25. Mai - also während der Prüfungszeit - ausgestellt hat. Die Studenten werden demzufolge angeschrieben und müssen Stellung nehmen.

(wer/dpa)
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