Zentralrat der Juden Stephan J. Kramer legt sein Amt als Generalsekretär nieder

Frankfurt/Berlin · Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, gibt sein Amt auf. Er scheide nach 15-jähriger Tätigkeit für den Zentralrat auf eigenen Wunsch aus, teilte der Zentralrat mit.

Zentralrat der Juden: Stephan J. Kramer legt sein Amt als Generalsekretär nieder
Foto: dpa, Caroline Seidel

Wie der Berliner "Tagesspiegel" (Freitag) berichtete, soll Kramer keinen Nachfolger in dieser Funktion erhalten. Stattdessen solle "in Kürze die Stelle eines Geschäftsführers ausgeschrieben" werden. In den letzten Jahren war im Zentralrat häufig Kritik an der medialen Allgegenwart des Generalsekretärs Kramer laut geworden.

Seit 2004 war der 1968 im nordrhein-westfälischen Siegen geborene Kramer Generalsekretär des Zentralrats unter den Präsidenten Paul Spiegel, Charlotte Knobloch und zuletzt Dieter Graumann.

Kramers Entscheidung wird bedauert

Zuvor leitete er als Geschäftsführer die Verwaltung des Zentralrats. Bis zum Tod des Zentralratspräsidenten Ignatz Bubis 1999 war er dessen letzter persönlicher Referent.

Konzeptionell war Kramer unter anderem mit den Verhandlungen zum ersten Staatsvertrag zwischen Zentralrat und Bundesregierung im Jahre 2003 befasst. Er engagierte sich auch bei der Reform des Zuwanderungsrechts 2005, der Fortschreibung des Bundesgedenkstättenkonzepts 2008 und der Sarazin- sowie der Beschneidungsdebatte.

Graumann bedauerte die Entscheidung und dankte Kramer "für seine herausragende, vertrauensvolle und langjährige Tätigkeit zum Wohl des Zentralrats und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland".

(KNA)
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