Wohnsitz im Ausland Rund 900.000 Deutsche leben im EU-Ausland

Wiesbaden · Rund 900.000 deutsche Staatsbürger lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamts im vergangenen Jahr im EU-Ausland. Die meisten von ihnen in Österreich – gefolgt von Großbritannien, wo die Zahl trotz Brexit gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist.

 Eine Europaflagge weht vor dem Europäischen Parlament (Symbolbild).

Eine Europaflagge weht vor dem Europäischen Parlament (Symbolbild).

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Rund 900.000 deutsche Staatsbürger haben 2018 ihren Wohnsitz in einem anderen EU-Land gehabt. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Europatages am Donnerstag am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, war Österreich das beliebteste Zielland. Rund 187.000 Deutsche lebten 2018 in der Alpenrepublik.

Die Zahl der Deutschen nimmt dort seit Jahren zu, allein gegenüber 2017 betrug der Zuwachs rund 5.000 Personen oder drei Prozent. Die räumliche Nähe und die fehlende Sprachbarriere erleichtern dabei den Wohnortwechsel.

Auf Platz 2 folgt Großbritannien, wo 2018 rund 156.000 Deutsche lebten. Bislang hat das Land trotz der Brexit-Entscheidung nicht an Attraktivität eingebüßt: Gegenüber 2017 stieg die Zahl der dort lebenden Deutschen um rund 8.000 Personen oder sechs Prozent. Rang 3 belegt bei den deutschen Auswanderern Spanien, wobei die Beliebtheit seit mehreren Jahren abnimmt. Rund 139.000 Deutsche hatten 2018 ihren Wohnsitz in Spanien, rund 2.000 weniger als 2017 (minus zwei Prozent).

Im Rahmen der Niederlassungsfreiheit können EU-Bürger ihren Wohnort innerhalb der Europäischen Union frei wählen. Von diesem Recht machten besonders viele Menschen aus Rumänien Gebrauch. 2018 lebten 3,4 Millionen Personen mit rumänischer Staatsbürgerschaft im EU-Ausland. Auch aus Polen (2,6 Millionen), Italien (1,6 Millionen) sowie Portugal (1,2 Millionen) lebten 2018 viele Bürger im EU-Ausland. Die Deutschen stellten die fünftgrößte Gruppe dar.

(lhen/kna)
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