Besetztes Ausflugsschiff auf dem Rhein Staatsschutz ermittelt wegen Nötigung

Köln · Nach der Besetzung eines Ausflugsschiffes durch Aktivisten auf dem Rhein in Köln ermittelt der Staatsschutz wegen Nötigung. "Die Beschuldigten haben versucht, das Schiff in ihre Gewalt zu bringen", sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Montag.

Die etwa zehn Aktivisten hätten das Schiff am Sonntag zunächst wie normale Passagiere betreten und seien nach dem Ablegen in den Führerstand vorgedrungen. "Allerdings haben sie dazu weder Waffen benutzt noch Gewalt angewendet." Der Kapitän habe ihnen das Steuerrad nicht überlassen. Die Wasserschutzpolizei beendete die Aktion.

An Bord fanden die Ermittler Flugblätter der pro-kurdischen Vereinigung YEK-KOM. Außerdem hätten die Besetzer Transparente mit politischen Forderungen sowie eine Fahne mit dem Konterfei des PKK-Chefs Abdullah Öcalan aufgehängt. Es seien aber keine verbotenen Symbole gezeigt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Zum Zeitpunkt der Aktion befanden sich etwa zehn Passagiere an Bord des Schiffes.

Die Aktivisten wurden vorübergehend festgenommen, sollten dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt werden. "Haftgründe liegen nicht vor", sagte der Sprecher. "Wir stufen das ganze als reines Propagandageschehen ein."

(lnw)
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