Berliner Jesuiten-Gymnasium Staatsanwälte prüfen Missbrauchsvorwürfe

Berlin (RPO). In dem Skandal um sexuelle Übergriffe an einem Berliner Jesuiten-Gymnasium beschäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft. Das erklärte die Behörde am Freitag. Dabei sollen Schüler in den 1970er- und 1980er-Jahren durch zwei Lehrer missbraucht worden sein.

Berliner Jesuiten-Gymnasium: Staatsanwälte prüfen Missbrauchsvorwürfe
Foto: ddp, ddp

Wie der Rektor des Gymnasiums, Klaus Mertens, erklärte, hätten sich am Donnerstag bei ihm weitere 15 Opfer gemeldet. Sieben Fälle waren schon zuvor bekannt geworden.

Die beiden beschuldigten Lehrer seien bereits Anfang der 90er Jahre freiwillich aus dem Jesuitenorden ausgeschieden, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf das Münchner Provinzialat der Jesuiten. Die Schule hatten sie bereits Ende der 80er-Jahre verlassen.

Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob in dem Fall noch eine Strafverfolgung möglich ist. Seit Mitte der 70er-Jahre habe es bei Sexualstraftaten viele Gesetzesänderungen gegeben, die für eine mögliche Verjährung relevant seien.

Die Missbrauchsvorwürfe wurden am Donnerstag einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zuvor hatte sich der Schulrektor mit Briefen an rund 500 frühere Schüler der betroffenen Abiturjahrgänge gewandt. Er bat die Opfer im Namen der Schule um Entschuldigung und rief sie auf, sich zu melden.

(KNA/das)
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